Archäologische Feldbegehung in der Wallanlage von Seifersdorf, Kr. Bautzen
Am 23.05.2010 schnitt ein Tornado eine ca. 40 km lange und 1 km breite Schneise der Zerstörung durch das mittlere Sachsen.
Betroffen war auch die jungbronzeitliche Wallanlage von Seifersdorf. Nach der Beräumung von Bruchholz konnten jetzt die zahlreichen Baumwürfe innerhalb der Umwallung untersucht und eingemessen werden. Das Resultat war überraschend: Im Gegensatz zum ehemals imposanten Wall, der einem Feuer zum Opfer fiel, war die Innenfläche nahezu frei von siedlungszeigenden Befunden, wie Pfostengruben oder Feuerstellen. Entsprechend mager war die Fundausbeute. Lediglich eine Handvoll jungbronzezeitlicher Scherben konnten geborgen werden. Damit ist die Frage nach der Funktion dieser westlich des Haupverbreitungsgebietes der lausitzischen Burgwälle gelegenen Anlage neu zu stellen.
Dr. Thomas Westphalen
Leiter der Abteilung II - Archäologische Denkmalpflege, Stadtkernarchäologie: Bautzen, Dresden, Görlitz, Leipzig, Meißen, Pirna, Zittau
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