Zwei neue Brunnenfunde vom Abbaufeld Peres
In einer ehemaligen Industriehalle südlich von Leipzig werden die neuesten Brunnenblockbergungen Sachsens untersucht.
Für seine Brunnenfunde aus den Tagebauen der Mitteldeutschen Braunkohlegesellschaft mbH in Nordwestsachsen hat das Landesamt für Archäologie in den letzten Jahren einige Berühmtheit erlangt. Von den 30 bisher in ganz Europa bekannt gewordenen bandkeramischen Brunnen (um 5.500–5.000 v. Chr.) stammen 13 aus Sachsen. Davon wiederum wurden allein 9 im Tagebauvorfeld Peres entdeckt. Aufgrund guter Erhaltungsbedingungen in den Tiefen der Brunnenschächte traten bei früheren Untersuchungen bereits einzigartige Funde zutage. Die beiden neuesten Brunnen sollen daher ebenso vorsichtig und akribisch ausgegraben und dokumentiert werden. Da dies viel Zeit erfordern wird, wurden sie aufwändig im Erdblock geborgen und in eine ehemalige Industriehalle südlich von Leipzig verbracht. Geschützt vor Wind und Wetter werden die Archäologen in den nächsten Monaten Schicht für Schicht mit Feinwerkzeug abtragen.
Weitaus mächtiger als der gerade angesprochene und bereits begonnene Brunnen ist jedoch der zweite. Es handelt sich um einen mächtigen Block, der einen auf etwa 2,50 m erhaltenen jungsteinzeitlichen Brunnen enthält – bereits dendrochronologisch datiert auf 5134 v. Chr. Geplant ist, während der Brunnenuntersuchungen eine »Work-In-Progress-Ausstellung« in der Lagerhalle einzurichten. Dabei sollen einige Funde aus früheren Brunnengrabungen ausgestellt werden sowie Führungen zu den aktuellen Untersuchungen an den Brunnen stattfinden.