Homeoffice international – INTERREG macht`s möglich!
In loser Folge berichten hier Mitarbeitende über Ihre Erfahrungen mit den Folgen der CORONA-Pandemie:
Auch vor unserem INTERREG Projekt »1000 Jahre Oberlausitz – Menschen, Burgen, Städte« hat die neue Corona-Wirklichkeit nicht halt gemacht. Aber das Team bleibt am Ball – bzw. am heimischen Laptop und am Telefon. Denn das Projekt folgt einem straffen Zeitplan. Nach drei Wochen Lockdown sind wir froh, wenigstens abwechselnd wieder im Projektbüro in Bautzen konzentriert arbeiten zu können. Doch was tun wir in einer Zeit, in der wir unsere Kontakte weiterhin auf ein Mindestmaß beschränken müssen? Wir forschen - wir forschen in den Büchern, in den Wäldern, Feldern und Depots, wir recherchieren in digitalen Beständen und historischen Karten. Denn im Laufe unseres Projektes werden wir eine Ausstellung zur slawischen Besiedlung in der Oberlausitz zeigen. Das erfordert eine Menge Informationen und Vorarbeit. Und dafür ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt.
Unser Mitarbeiter für die Öffentlichkeitsarbeit steht in seiner Heimatstadt Wrocław allerdings vor wirklich großen Herausforderungen. Dank der modernen Technik ist trotz geschlossener Grenzen eine Zusammenarbeit möglich. Gemeinsam arbeiten wir an der Gestaltung und der Vorbereitung einer „Tafelausstellung“. Sie wird durch die Region wandern und zweisprachig über das Projekt informieren. Außerdem können wir verraten, dass wir gerade dabei sind, unsere neue Webseite fertigzustellen, die künftig unsere Projekt-Facebookseite ergänzen wird. Im 3D-Labor wird ebenfalls weiter fleißig gescannt. Unter Einhaltung aller Hygiene- und Abstandsvorschriften kann dort abwechselnd gearbeitet werden. Das geht langsamer und uns fehlen noch die Objekte unserer polnischen Partner, aber trotzdem entstehen täglich neue Scandaten zu archäologischen Fundobjekten aus der Oberlausitz, die später auch über das interaktive Portal Archaeo 3D (für Browser Firefox) bestaunt werden können.
Unsere polnischen Projektpartner in Wrocław bereiten unterdessen ihre archäologischen Grabungen an slawischen Burgwällen, Siedlungen und Bestattungsplätzen vor. Die Ausgangsbeschränkungen in Polen sind ungleich härter als in Deutschland. Aber mithilfe der durch Airborne-Laserscans erstellten Geländemodelle können sie vielversprechende Stellen schon vom heimischen Computerbildschirm aus feststellen und ihre künftigen Arbeiten danach planen. Wir beim LfA greifen für die Auswertung zusätzlich auf unsere Luftbilder zurück, die im Laufe der vergangenen 30 Jahre für die Archäologie angefertigt wurden. Ab Mai werden besondere Verdachtsstellen durch unseren Luftbildarchäologen erneut beflogen. Wir sind sehr gespannt!
Die Kuratoren der Projektpartner vom Museum in Bautzen, dem Keramikmuseum in Bolesławiec und den städtischen Museen Zittau nutzen die besucherfreie Zeit, um ihre Museumsbestände zu sichten. Der Erfahrung nach hält so eine Depotbegehung einige Überraschungen bereit. Zudem brüten sie bereits über der Konzeptionen für ihre Ausstellungen zum Sechsstädtebund und den napoleonischen Kriegen. In Bolesławiec sitzen die Partner auch schon an den Vorbereitungen einer lebensechten Nachstellung eines Gefechts von 1813 in Polen.
Das Projekt »1000 Jahre Oberlausitz – Menschen, Burgen, Städte« wird von der Europäischen Union aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung im Rahmen des Kooperationsprogramms INTERREG Polen-Sachsen 2014-2020 finanziert.
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Susanne Schöne, Stellvertretende Projektleiterin