15.08.2013

Hochmittelalterliche Bergbausiedlung in Dippoldiswalde entdeckt

Grabungsleiter Mathias Schubert M.A. (links im Bild) erläutert den Befund eines »Probierofens« zur ersten Prüfung des Silbergehaltes im Erzgestein aus dem 12 Jahrhundert. 
© Landesamt für Archäologie

Grabung am Obertorplatz wurde heute den Medien vorgestellt

Seit dem 21. Mai 2013 finden auf der Abbruchstelle des ehemaligen Gasthauses „Roter Hirsch“ am Dippoldiswalder Obertorplatz archäologische Untersuchungen statt. Das Areal ist von großem wissenschaftlichem Interesse für die Montanarchäologen, da vor einigen Jahren direkt auf dem Obertorplatz mittelalterliche Schächte gefunden wurden. Die unmittelbar darauf begonnenen und bis heute andauernden Forschungen haben gezeigt, dass der Untergrund von Dippoldiswalde regelrecht durchzogen ist von frühen Silberbergwerken des 12. Jh. Die Funde aus den Bergwerken sind einzigartig in der europäischen Montanarchäologie. Wo jedoch die Bergleute und ihre Familien gelebt haben, war bislang unbekannt.
Die derzeitigen Grabungen haben nun die ersten, spektakulären Hinweise auf die Bergbausiedlung aus dem 12./13. Jh. erbracht. Spuren von Pfostenlöchern, Schmelzöfen, Abfallgruben und Keramik lassen auf eine frühe Ansiedlung schließen, die heute außerhalb der historischen Altstadt liegt. Die Grabungsergebnisse unterstützen die Forschungsarbeiten des von der Europäischen Union geförderten Ziel 3 – Projektes „ArchaeoMontan – Mittelalterlicher Bergbau in Sachsen und Böhmen“ unter Leitung des Landesamtes für Archäologie.

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