24.01.2012

Ausstellung zu »Archäologie und Landwirtschaft«

Der Zschaitzer Burgberg 
© Landesamt für Archäologie

Zu sehen bis Ende März in der Außenstelle des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Großenhain

Die Lommatzscher Pflege ist der Kern des mittelsächsischen Lößhügellandes und gilt als »Kornkammer« Sachsens. Hervorragende Böden bilden seit über 7000 Jahren die Grundlage bäuerlichen Wirtschaftens. Hier haben sich um 5500 v. Chr. die ersten Bauern niedergelassen. Von der Jungsteinzeit bis heute wird diese Landschaft überwiegend landwirtschaftlich genutzt: Hochertragsregion der Gegenwart und gleichzeitig eine der wichtigsten sächsischen Altsiedellandschaften der Vergangenheit.
Historisch interessierten Landwirten sind um 1900 auch die ersten vorgeschichtlichen Funde zu verdanken, die regelmäßig bei der Feldbestellung zutage kamen. Dem Engagement und der Begeisterung dieser frühen »Archäologen« verdankt die Forschung wertvolle Funde aus mehreren Jahrtausenden Menschheits- und Kulturgeschichte in Sachsen. Die Entdeckung neuer Fundstellen, Siedlungen und Friedhöfe, ist allerdings nur die eine Seite der Medaille. Das Archiv im Boden ist gleichzeitig schleichenden Zerstörungsprozessen durch Bodenerosion und mechanische Verlagerung ausgesetzt. So gehen auch durch die intensive Landwirtschaftliche Nutzung wertvolle Geschichtszeugnisse undokumentiert und unwiederbringlich verloren.

Eine Ausstellung, die das Landesamt für Archäologie mit vielen anderen Partnern (Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Umweltzentrum Ökohof Auterwitz e. V. u.a.) und Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) erarbeitet hat, beleuchtet die archäologische Erforschung der Lommatzscher Pflege und zeigt Wege auf, wie landwirtschaftliche Nutzung und Denkmalschutz in Einklang gebracht werden können. Auf ca. 30 Tafeln werden der archäologische Reichtum der Region, die aktuelle Gefährdung sowie Maßnahmen zum Schutz von archäologischen Denkmälern in Zusammenarbeit von Landwirtschaftsbetrieben, Behörden und lokalen Akteuren an einer Fülle von Fallbespielen erläutert. Sie ist bis zum Ende März in den Räumen der Außenstelle Großenhain des LfULG öffentlich zugänglich.

Das LfULG und das Landesamt für Archäologie bieten am Do, 8.3. Schulklassen und allen Interessierten nach Anmeldung die Möglichkeit zu einer Führung durch den Gebietsreferenten des Landesamtes für Archäologie, Dr. Michael Strobel.

Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Außenstelle Großenhain
Remonteplatz 2
01558 Großenhain
Tel.: 03522/311-30

Info-Flyer zum Herunterladen

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