Überraschung im Dresdner Zwinger
Zwei Wasserbecken bezeugen eine repräsentative Gartengestaltung des Innenhofes bereits in der Frühphase des Dresdner Zwingers
Bei archäologischen Untersuchungen im Innenhof des Dresdner Zwingers wurden vor dem Wallpavillon sehr gut erhaltene Fundamente von Wasserbecken entdeckt und sorgfältig freigelegt. Sie stammen aus der frühesten Phase der weltweit berühmten Anlage – vermutlich aus den Jahren 1710/1711 - und bezeugen, dass der Zwingerinnenhof auch schon vor der Fürstenhochzeit im Jahr 1719 mit repräsentativen Elementen gestaltet war.
Bisher glaubte man, dass dekorative architektonische Elemente in dem von Hofbaumeister Pöppelmann angelegten Garten fehlten, denn schließlich waren die umgebenden Gebäude noch im Bau. Nun hat man den Beweis gefunden, dass die beiden Wasserbecken, die auf einem historischen Plan und auf dem Entwurf einer nie geprägten Münze vom Zwingergarten dargestellt sind, keine bloßen Fantasien waren, sondern dass es diese Becken tatsächlich gegeben hat!
Die im Frühjahr letzten Jahres begonnen Ausgrabungen sind notwendig geworden, da eine denkmalgerechte Sanierung der Zwingerhofanlage in Abstimmung mit den Denkmalbehörden und den nutzenden Einrichtungen durchgeführt werden soll. Ziel der Arbeiten sind auch Erkenntnisse zur wechselvollen Gestaltung des Innenhofes sowie zur ehemaligen Dresdner Stadtbefestigung. Die Untersuchungen werden von einem Bauhistoriker und Archäologen geleitet und leisten einen wertvollen Beitrag im Bereich der Garten- und Parkarchäologie.