27.04.2020

Sorgenvoller Blick auf die Betroffenen

Für alles gerüstet: Der Autor bei einem seiner Arbeitseinsätze. 
© Landesamt für Archäologie

In loser Folge berichten hier Mitarbeitende über Ihre Erfahrungen mit den Folgen der CORONA-Pandemie:

Dienstlich bemerken wir in erster Linie anhand diverser Informationen und Mails, dass die Gemeinschaft mit Corona kämpft. Auf unsere tägliche Arbeit hat das bisher nahezu keinen Einfluss. Mein Kollege Peter Rudolph und ich sind weiterhin tagtäglich in der Leipziger Arbeitsstelle und begleiten zudem die immer noch laufenden Baustellen mit archäologischer Relevanz. Auf Baubetriebe scheint Corona überwiegend keinen oder nur geringen Einfluss auszuüben. Es wird weiterhin gebaut und die meisten Baustellen laufen – bis auf wenige Ausnahmen - wie geplant weiter. Hier und da sind archäologische Befunde zu dokumentieren und in der Leipziger Arbeitsstelle aufzubereiten. Diese Arbeiten können wir aufgrund des dort vorhandenen Platzes gut separieren, zudem haben wir einzelne Büros. Wir können also die Tür schließen und ungestört weiterarbeiten. Für den Fall notwendiger Heimarbeiten aufgrund übergeordneter Beschlüsse, habe ich mir Daten auf meinem persönlichen Dienstlaptop vorbereitet. Die Arbeit damit kann offline erfolgen. Der Abruf der Dienstnachrichten könnte über eine entsprechende Einwahl erfolgen.


Unsere beiden neuen Mitarbeiter im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) in der Denkmalpflege  haben im März begonnen und wurden durch Corona in der wichtigen Einarbeitungsphase überrascht. Verschiedene Arbeiten konnten die beiden Online realisieren, aber insgesamt war die Einarbeitung schwierig. Beide sind seit Beginn dieser Woche in der Leipziger Arbeitsstelle und wir führen die Archäologische Denkmalpflege nun gemeinsam durch. Vorrang haben dabei die mittlerweile üblichen Hygiene- und Abstandsregeln. Aber das Handling damit ist machbar. Mundschutz ist vorhanden und wir achten auf einander.


Schwierig gestalten sich derzeit allerdings so einfache Dinge wie die gemeinsame Mittagspause. Unterwegs anhalten und flexibel etwas ordern wird mitunter zum Drama. Wir versuchen gesund zu bleiben und dennoch unserer Arbeit wie gewohnt und notwendig nachzukommen. Ein sorgenvoller Blick geht täglich in Richtung der Menschen, denen es nicht oder nur ungleich schwerer möglich ist, ihren täglichen Lebensunterhalt zu erwirtschaften. Das lässt mich keineswegs kalt. Betroffen sind wir alle und können das nur gemeinsam bewältigen!

Sven Kretzschmar, Grabungstechniker, Arbeitsstelle Leipzig

zurück zum Seitenanfang