24.04.2020

Kein Typ für Home Office

Die Autorin macht reinen Tisch im Büro. 
© Landesamt für Archäologie

In loser Folge berichten hier Mitarbeitende über Ihre Erfahrungen mit den Folgen der CORONA-Pandemie:

Die Covid-19-Pandemie hat unser Amt zum Glück bisher noch nicht so getroffen, wie anfangs befürchtet. Bisher sind unter unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern keine Verdachtsfälle gemeldet worden und das ist das Wichtigste. Natürlich macht man sich als Geschäftsführerin eines solchen Amtes Sorgen darum, wie kann man das Personal schützen, wie arbeiten wir ohne große Verluste weiter und wie können wir im Außendienst und an unseren verschiedenen Standorten möglichst viel Sicherheit schaffen? Im März gab es noch viel Hektik und ein Herantasten an das Thema. In den Sitzungen unseres Krisenstabes haben wir über Vieles beraten: die jeweils neuesten Anweisungen und Empfehlungen der Staatsregierung, mögliche Arbeitszeitmodelle, Ausgabe und Beschaffung von Laptops, Telefonumstellungen und die Machbarkeit von Abstandsregeln in einem Arbeitsgeschehen, das hochgradig von Teamarbeit, Austausch und Vernetzung geprägt ist. Besonders unsere Sachgebiete EDV und Organisation haben Großartiges geleistet. Aber unser Personal hat sehr gut mitgemacht, organisiert sich in Kleingruppen selbst.

 

So läuft zunächst alles auf mehr oder weniger improvisierten Wegen weiter, auch wenn wir leider zwei wichtige Grabungen aus Sicherheitsgründen vorübergehend schließen mussten und die dort tätigen Mitarbeiter nun ohne Vertrag sind. Wie sie hoffen auch wir, dass der Kampfmittelbeseitigungsdienst, der unsere Grabungsfelder im Vorfeld begehen muss oder unsere Arbeiten vor Ort begleitet, bald wieder seine Arbeit in Sachsen aufnehmen darf. Dann geht es auch auf den Baustellen in Chemnitz am Johanniskirchhof und in Dresden am Ferdinandsplatz weiter mit den Ausgrabungen. Sorge bereiten uns jetzt immer noch die fehlenden Ressourcen im Bereich Desinfektionsmittel und Masken. Beides wird v. a. auf den Grabungen dringend benötigt.

Schöne Ausblicke, ob zu Hause oder im Büro.
Schöne Ausblicke, ob zu Hause oder im Büro.  © Landesamt für Archäologie


Persönlich bin ich definitiv überhaupt kein Typ für Home Office. In meiner Funktion muss ich sowieso genug Arbeit zuhause und am Wochenende erledigen, vor allem die Aufmerksamkeit heischende Pflichtlektüre, zu der ich im normalen Amtsgeschäft nicht komme. Wie schön, dass wir einen der herrlichsten Frühlinge der letzten Jahre haben, so kann ich dafür meinen Home-Office-Wintergarten nutzen. In der Woche bin ich aber in der Regel im Landesamt, schon wegen des Schriftkrams und der besseren Schreibtischsituation.  Auch dort im Moment ein wunderbarer Ausblick auf blühende Obstbäume. Doch der Termindruck fehlt mir entschieden, jetzt ist die Zeit für konzeptionelle Schritte und … längst fällige Aufräumarbeiten im Büro!

 

Dr. Regina Smolnik, Landesarchäologin des Freistaats Sachsen

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