Schlachtfeldarchäologie
34 Skelette aus dem Siebenjährigen Krieg in Hochkirch (Lkr. Bautzen) gefunden
Beim Bau eines Einfamilienhauses stieß der Bauherr auf menschliche Knochen und alarmierte die Polizei, die wiederum das Landesamt für Archäologie informierte. In den nachfolgenden vier Tagen konnten insgesamt 34 Skelette geborgen werden. Die Gebeine lagen nicht sonderlich tief in der Erde, waren teilweise mit Kalk bedeckt und wirkten hastig vergraben. Vor Ort machte sich unsere forensische Archäologin ein Bild und geht davon aus, dass es sich bei den Bestatteten ausschließlich um Männer handelt. Weiterhin fand sie bei drei Skeletten Musketenkugeln. Ein Bauch- und zwei Rückenschüsse sind als Todesursache wahrscheinlich.
Mit Ausnahme von zwei stark korrodierten Uniformknöpfen fanden sich keine weiteren Ausrüstungsgegenstände in dem Massengrab.
Vermutlich handelt es sich bei den Toten um preußische Soldaten, die im Siebenjährigen Krieg in der blutigen Schlacht von Hochkirch gefallen sind. Am frühen Morgen des 10. Oktober 1758 gelang österreichisch-ungarischen Truppenteilen ein Überraschungsangriff auf preußische Stellungen bei Hochkirch. Die Schlacht von Hochkirch ist wegen der großen preußischen Verluste in die Geschichtsbücher eingegangen.