04.02.2022, 13:30 Uhr

Neue Pechsiedereste in der Oberlausitz

Einer von 13 Pechsiedeplätzen im Abbaufeld Nochten. Zentral liegt der Pechofen, im Umkreis die Siedebänke und Pechgruben. 

Restaurierung ist Feinarbeit

Im Herbst 2021 wurden bei Ausgrabungen unserer Außenstelle Weißwasser im Braunkohletagebau Nochten weitere Überreste eines wohl hoch- bis spätmittelalterlichen Pechofens freigelegt. Im Block geborgen wurde eine archäologisch bisher sehr selten nachgewiesene hölzerne Ablaufrinne, über die der gewonnene Rohteer aus der Brennkammer in eine Auffanggrube abgeleitet worden ist. Durch Einkochen in befestigten Siedegefäßen, die nebeneinander in sogenannten Pechbänken angelegt waren erhielt man dann das zähe Pech. Dieses war seit der Steinzeit ein wichtiges Naturprodukt, mit dem man kleben, abdichten, schmieren und desinfizieren konnte.

Der Befund aus Nochten wird derzeit in unseren Restaurierungswerkstätten behandelt, um die sehr stark angegriffene Holzsubstanz für die weitere Bearbeitung zu  stabilisieren.

Die Stabilisierung der fragilen Pech-Ablaufrinne ist Präzisionsarbeit auch mit Spritze und Kanüle. 
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