Landesamt für Archäologie Sachsen und LEAG unterzeichnen Vereinbarung
Archäologische Forschung in Oberlausitzer Tagebauen für die nächsten drei Jahren gesichert
Zwischen dem Landesamt für Archäologie Sachsen und der Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG) ist die weitere Zusammenarbeit für die nächsten drei Jahre vertraglich beschlossen worden. Seit der Wiederaufnahme der Kohleförderung im Braunkohletagebau Reichwalde in der Oberlausitz im Jahr 2010 betreut das Landesamt für Archäologie Sachsen wieder kontinuierlich die archäologischen Untersuchungen in den Vorfeldern der Tagebaue Nochten und Reichwalde.
Dr. Regina Smolnik, Landesarchäologin des Freistaats Sachsen, hebt die besondere Bedeutung des nun unterzeichneten Vertrages für die Arbeit der sächsischen Archäologen hervor: „Wir können nun mit starker Unterstützung der LEAG die schon in den Anfang der neunziger Jahre zurückreichende erfolgreiche denkmalpflegerische Betreuung der Oberlausitzer Braunkohletagebaue fortsetzen.“
Das Landesamt führt seine Grabungs- und Dokumentationsarbeit vor Ort mit einem eigenen Team von bis zu 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durch und unterhält zu diesem Zweck einen eigenen Stützpunkt in Weißwasser. Die ganzjährig laufenden Arbeiten erfolgen in enger Abstimmung mit dem laufenden Bergbaubetrieb.
„Wir schätzen die Bedeutung der archäologischen Untersuchungen für die Aufarbeitung unserer Kultur und Geschichte hoch ein. Mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln führen wir die erfolgreiche Zusammenarbeit und Unterstützung fort. Die LEAG bleibt für die sächsischen Archäologen somit ein verlässlicher Partner und ermöglicht ihnen großflächig zusammenhängende Gebiete zu erschließen, wodurch archäologische Strukturen und Befunde in einem größeren Kontext bewertet werden können“, sagte Thomas Penk, Leiter Rekultivierung und Umsiedlungsmanagement der Lausitz Energie Bergbau AG.
Die Grabungsergebnisse dienen als Grundlage für die regionale und überregionale Forschung. Die Erschließung großer Flächen ermöglicht dabei nicht nur die punktuellen Ausgrabungen, sondern erlaubt Rückschlüsse auf die Geschichte einer ganzen Landschaft. Hierzu werden auch geoarchäologische Studien betrieben.
Die bisher erfolgten umfangreichen Grabungen brachten Spuren aus unterschiedlichen Epochen der Menschheitsgeschichte zu Tage, darunter mittelsteinzeitliche Lagerplätze in bislang unbekannter Zahl und Ausdehnung, bronzezeitliche Siedlungen und Gräberfelder, germanische Eisenverhüttungsplätze, mittelalterliche Dorfanlagen, Herrensitze und Produktionsstätten. Unter ihnen treten vor allem typische waldwirtschaftliche Wirtschaftszweige hervor wie Köhlerei und Pechsiederei.
Als historisch bedeutsam erwies sich die Sicherung der Baugeschichte des Pücklerschen Jagdschlosses mit seinen Landschaftselementen, dem „Chinesischen Turm“ und den Vorgängerbauten des Schlosses. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der geoarchäologischen Verbindun zwischen der mehrtausendjährigen Kulturentwicklung und der Landschaftsgeschichte.
Ansprechpartnerin bei der LEAG:
Kathi Gerstner, LEAG, Pressesprecherin, Büro Cottbus
Telefon 0355 2887 30 10, kathi.gerstner@leag.de