Landesamt für Archäologie Sachsen leitet EU Projekt »VirtualArch – visualize to valorize«.
Archäologisches Kulturerbe wird mithilfe von Virtual Reality stärker für Tourismus und Denkmalschutz nutzbar gemacht. Zehn Partner aus acht Ländern beteiligt.
Mit dem INTERREG Central Europe Projekt »VirtualArch - Visualize to Valorize. For a better utilisation of hidden archaeological heritage in Central Europe« wird ein neuer Ansatz für die Vermittlung von Themen des archäologischen Denkmalschutzes und der touristischen Inwertsetzung archäologischer Denkmäler verfolgt. »VirtualArch – Visualize to Valorize« arbeitet dabei primär mit Instrumenten aus dem Bereich der Virtuellen Realität um bislang verborgenes archäologisches Kulturerbe dreidimensional entstehen zu lassen. »Spezielle, an den Fundstellen implementierte Tools ermöglichen es, das archäologische Denkmal vor Ort virtuell erleb- und erfahrbar zu machen. Damit soll das Bewusstsein für den Wert archäologischer Denkmäler und Funde in der Öffentlichkeit geschärft werden«, hebt Dr. Christiane Hemker, Projektleiterin beim Landesamt für Archäologie Sachsen, hervor.
Archäologie und Tourismus
Archäologie und archäologisches Kulturerbe entwickelt sich zunehmend zu einem wichtigen Faktor für die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung auch ländlicher Regionen. Die Wertschätzung dieser attraktiven Themen ermöglicht z.B. eine stärkere Nutzung für touristische Zwecke und trägt so direkt zur regionalen Wertschöpfung und zum Schutz des archäologischen Erbes bei. Die dreidimensionale Erlebbarkeit und Inszenierung leistet damit einen Beitrag für die lokale und regionale Tourismusentwicklung
Archäologie und Infrastrukturmaßnahmen
Zugleich steht das archäologische Kulturerbe europaweit unter enormen Druck durch Investitionsvorhaben. Funde und Fundstätten können mit anderen Raumansprüchen wie z. B. Infrastrukturvorhaben im Bereich Straßen- und Siedlungsbau, oder Hochwasserschutz kollidieren. Durch »VirtualArch – Visualize to Valorize« lassen sich Konfliktfelder frühzeitiger identifizieren und ein Ausgleich der verschiedenen Interessen herbeiführen.
Sachsen als Leadpartner
Die insgesamt 10 Partner aus den Ländern Deutschland, Italien, Österreich, Polen, Tschechien, Kroatien, Slowenien und der Slowakei entwickeln daher für die verschie-denen archäologische Denkmaltypen, beispielsweise in den Bereichen Siedlungs-, Montan- und Unterwasserarchäologie, angepasste Instrumente. Das Projekt läuft über ei-nen Zeitraum von drei Jahren, von 2017 bis 2020, und ist mit einem Budget von 2,2 Mio. Euro ausgestattet.
Die Projektleitung liegt beim Landesamt für Archäologie Sachsen, das seinen Fokus auf die europaweit außergewöhnliche Entdeckung mittelalterlicher Bergwerke in Dippoldiswalde legen wird
Die Projektpartner:
- Landesamt für Archäologie Sachsen (DE) (Lead Partner)
Projekt: Mittelalterlicher Bergbau in Sachsen
- Bruno Kessler Stiftung (IT) und Autonome Provinz Trento (IT)
Projekt: Mittelalterliche Bergwerke von Civezzano
- Naturhistorisches Museum Wien (AT)
Projekt: Salzbergwerke von Hallstatt
- Universität Torun, Institut für Archäologie, Abt. Unterwasserarchäologie (PL)
Projekte: Mittelalterlicher Hafen von Puck (PL) und römischer Hafen von Zadar (HR)
- Archäologisches Institut der Tschechischen Akademie der Wissenschaften (CZ)
Projekte: Utín, Hochlandregion
- Institut für den Schutz des Kulturellen Erbes Sloveniens (SL)
Projekt: Pfahlbausiedlung in Ljubljansko barje
- Slovakische Akademie der Wissenschaften (SK)
Projekt: Stadt Nitra