Klosterbuch, Errichtung von Hochwasserschutzanlagen
Unbekanntes Gebäude außerhalb des Klosterbezirkes entdeckt
Seit Anfang Januar 2014 führt das Landesamt für Archäologie Sachsen mit namhafter Unterstützung der Landestalsperrenverwaltung Ausgrabungen anlässlich der Errichtung von Hochwasserschutzanlagen durch. Die Anlagen sollen die Ortschaft Klosterbuch vor den häufig auftretenden Überflutungen durch die unmittelbar neben dem Klosterareal vorbeifließende Freiberger Mulde schützen. In dem neben dem eigentlichen Klosterbezirk liegenden Grabungsbereich konnten nun eine Reihe bislang unbekannter Befunde dokumentiert werden.
Das Landesamt für Archäologie hat seit dem Jahr 1993 immer wieder im Rahmen verschiedener Bau- und Sanierungsmaßnahmen Untersuchungen auf dem Gelände des ab 1198 errichteten Zisterzienserklosters durchgeführt. So konnte im Jahre 2005/06 der Chorabschluss der Klosterkirche freigelegt und dokumentiert werden. Da die Hochwasserschutzanlagen außerhalb des Klostergeländes liegen, konnte nun erstmals in bisher unzugänglichen Bereichen geforscht werden.
Bei den diesjährigen Ausgrabungen wurden bislang ca. 11.700 m² Fläche untersucht. Besonders treten hier große Mengen von Eisenschlacke hervor, welche mit Holzkohle durchsetzt sind. Sie sind Beweis für intensiv betriebene Metallverarbeitung, die in Zusammenhang mit der Errichtung von Klostergebäuden oder der klösterlichen Wirtschaft gestanden haben kann. Über 500 kg Schlacke wurden bislang geborgen.
Rätselhaft sind hingegen noch die massiven, bis zu einem Meter breiten, Fundamentmauern eines Gebäudes aus dem Mittealter, die ebenfalls außerhalb des Klosters entdeckt wurden. Hier müssen die weiteren Untersuchungen zeigen, welchen Bezug es zur Klosteranlage hatte.