07.05.2014

Ausgrabungen im Dresdner Quartier VI gehen zu Ende

Abteilungsleiter Dr. Thomas Westphalen erklärt Medienvertretern die Brandspuren im Quartier VI 
© Landesamt für Archäologie

Feuersbrunst am Dresdner Neumarkt

Auch im Mittelalter scheint Dresden von einer Brandkatastrophe heimgesucht worden zu sein. Bei den archäologischen Untersuchungen im Quartier VI am Dresdner Neumarkt wurden Reste eines vollständig niedergebrannten Hauses entdeckt, die in das 13. Jahrhundert datieren. Der Erdkeller eines Gebäudes aus dieser Zeit hat sich im Untergrund erhalten und zeigt deutliche Spuren eines starken Brandes, der die Holzverschalung und den darüber stehenden Holzbau vollständig vernichtete. Die Maße von 5 x 4 m lassen auf ein für damalige Verhältnisse großes Gebäude schließen. Unter der enormen Hitzeentwicklung verziegelte der Lehm des Kellerbodens färbte sich rot. Auch die dicken Schwellbalken, die zur Befestigung der Holzverschalung dienten, verkohlten, doch blieben in ihrem Innern die Wachstumsringe erhalten. Sie können nun dazu dienen, das Alter des Holzhauses genauer einzugrenzen.
Schon bei den Grabungen auf dem Altmarkt waren die Archäologen auf ganz ähnliche Brandspuren gestoßen. Die neue Entdeckung nährt nun den Verdacht, dass eine Feuersbrunst große Teile des mittelalterlichen Dresdens in Schutt und Asche legte. Nach Ende der Grabungen Mitte Mai, wird genauer untersucht, ob die Grabungsbefunde vom Neumarkt zeitlich mit denen vom Altmarkt übereinstimmen.

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