Grabungen in Crimmitschau OT Gablenz vor dem Abschluss
Im Vorfeld von Ausbaumaßnahmen neben der Kirche von Gablenz wurden mit Unterstützung des Bauamtes der Stadt Crimmitschau seit dem 10. April archäologische Untersuchungen durchgeführt.
Die Grabungen werden am 1. Juni abgeschlossen, sodass heute ein Pressetermin zu den vorliegenden Resultaten stattfand. Bei den Untersuchungen unmittelbar östlich der 1864/65 anstelle einer romanischen Vorgängerin errichteten Kirche wurde eine Reihe von Gräbern freigelegt, die in die Zeit des 17./18 Jh. datieren. Unter den 16 ausgegrabenen Bestattungen fanden sich 14 Kinder und nur zwei Erwachsene. Offenbar war dieser Teil des Friedhofes der Beerdigung von Kindern vorbehalten. Die Kinder waren sehr früh verstorben, teils als Neugeborene, teils im Alter von ca. drei Jahren. Einige waren mit reicher Ausstattung bestattet worden, u. a. mit Totenkrönchen aus versilbertem Kupferdraht, kleinen Glasperlen, bestickten Tüchern und Steckkissen, Rosenkränzen und Holzkreuzen. Auf ca. 73 m² Grabungsfläche wurden gesamt 31 Befunde bis in eine Tiefe von maximal 0,60 m freigelegt. Die sich darunter abzeichnenden Gräber werden durch die Baumaßnahme nicht betroffen und bleiben zur Wahrung der Totenruhe unangetastet.
Dr. Christiane Hemker
Referatsleiterin Südwestsachsen: Landkreise Erzgebirgskreis (Altkreise Annaberg, Aue-Schwarzenberg, Mittlerer Erzgebirgskreis, Stollberg), Mittelsachsen (Altkreis Freiberg), Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (Altkreis Weißeritzkreis); Montanarchäologie
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