12.12.2024, 13:15 Uhr

Verlegung B 169 Riesa-Salbitz

In den Suchstreifen wird der Ackerboden ca. 50 cm tief und 4m breit abgeschoben. © Landesamt für Archäologie Sachsen 

Archäologische Voruntersuchungen im nördlichen Abschnitt der B 169 Verlegung abgeschlossen.

Im Rahmen der B 169 Verlegung Riesa-Salbitz im nördlichen Abschnitt fanden vom 19.08. – 15.11.2024 archäologische Voruntersuchungen durch das Landesamt für Archäologie Sachsen statt. Drei Mitarbeiter des Landesamts für Archäologie Sachsen (LfA) waren in dieser Zeit im Einsatz. Auf der Trasse von ca. 4 Kilometern Länge wurden insgesamt 52.061 m² Fläche geöffnet. Dabei wurden in Suchschnitten mit dem Bagger zwischen 0,4 und 1 Meter Boden im Pflugbereich abgetragen, um darunter vorhandene archäologische Befunde wie Gräben, Gruben oder sonstige von Menschen verursachte Bodeneingriffe sichtbar zu machen. Die Untersuchungen gestalteten sich in dieser ersten Phase als außerordentlich ertragreich. Es stellte sich heraus, dass der Bereich zu verschiedenen Epochen immer wieder von Menschen aufgesucht worden ist. Insgesamt konnten 358 Einzelbefunde freigelegt werden von denen 70 Fundmaterial enthielten. Zu den ältesten Entdeckungen zählten Gruben des Mittelneolithikums (um 3.500 v. Chr.), die jüngsten datieren von der Eisenzeit (um 800 v. Chr.) bis in die Römische Kaiserzeit (um 350 n.Chr.). Besonders traten darunter die Abdrücke von Pfosten und Hausgrundrissen hervor, die auf intensive Siedlungsaktivitäten hinweisen. Die dabei geborgenen Funde von Keramikscherben aber auch Feuersteingeräte zählen in die Hunderte und werden nun in der Zentrale des LfA ausgewertet. Im nächsten Schritt werden nun ab April 2025 die archäologischen Voruntersuchungen des südlichen Bauabschnitts bis Salbitz erfolgen und parallel dazu die detaillierten Ausgrabungen der oben erwähnten  Fundstellen im nördlichen Abschnitt. Alle archäologischen Vorhaben finden in enger Abstimmung mit dem Bauherrn, dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LASuV) statt. LfA und LASuV werden Medien und die Öffentlichkeit über die weitere Entwicklung regelmäßig auf dem Laufenden halten.

Über 350 Befunde wurden bei den Voruntersuchungen dokumentiert. © Landesamt für Archäologie Sachsen 
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