20.09.2013

Einweihung der ArchaeoMontan-Informationstafel an der deutsch-tschechischen Grenze

Enthüllung der Tafel durch Frau Dr Christiane Hemker, Projektleiterin ArchaeoMontan, Landesamt für Archäologie, und Herrn Matthias Weinrich, Forstbezirksleiter Neudorf, Sachsenforst.  
© Landesamt für Archäologie

Informationen zur Geschichte und Erforschung des mittelalterlichen Bergbaus im Erzgebirge

Seit vergangener Woche bieten großformatige Tafeln mit dem Titel „Altbergbauforschung im Erzgebirge“ Kurzinformationen über verschiedene Methoden der Erforschung des Altbergbaus und über die grenzüberschreitende wissenschaftliche Zusammenarbeit. Bilder und Kartierungen illustrieren die Prospektionsmethoden über und unter Tage.
 
Zur Information der Besucher aus Tschechien, sind die Tafeln zweisprachig ausgeführt.
So wurden insgesamt 12 gleichlautende Tafeln in den Forstbezirken Neudorf, Eibenstock und Adorf aufgestellt. Sie befinden sich in der Nähe von Bergbaudenkmälern und an Orten, an denen Geländebegehungen durch das Projekt stattfinden. Im Forstbezirk Eibenstock wurde eine ArchaeoMontan-Informationstafel in der Nähe vom Blauenthaler Wasserfall errichtet, im Forstbezirk Neudorf steht eine Tafel unweit von einem durch die Archäologen identifizierten mittelalterlichen Kunstgraben (Grünhain) sowie in der Nähe der Köhlerhütte (Waschleithe).

 

Das Projekt ArchaeoMontan

Frau Dr. Hemker, Lucie Harasim (beide Landesamt für Archäologie) und Herr Weinrich (Sachsenforst) mit den Projektpartnern des Archäologischen Instituts Most.
Frau Dr. Hemker, Lucie Harasim (beide Landesamt für Archäologie) und Herr Weinrich (Sachsenforst) mit den Projektpartnern des Archäologischen Instituts Most.  © Landesamt für Archäologie

ArchaeoMontan, dieser einschlägige Name steht seit März 2012 für eines der umfangreichsten länderübergreifenden Projekte zur Erfassung und Erforschung des mittelalterlichen Bergbaus. In einer engen Partnerschaft zwischen drei deutschen und vier tschechischen Institutionen wird länderübergreifend und interdisziplinär an diesem Thema gearbeitet. Möglich wurde dies durch die Bewilligung einer knapp dreijährigen Unterstützung des Projektes im Rahmen des Ziel 3/Cíl 3-Programms zur Förderung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit zwischen dem Freistaat Sachsen und der Tschechischen Republik. 
 
Der erzgebirgische Bergbau ist seit fast 850 Jahren von identitätsstiftender und kultureller Bedeutung. Noch heute wird die Tradition sehr lebendig gepflegt. Seit März 2012 werden die mittelalterlichen Bergwerke von Dippoldiswalde und Niederpöbel (Osterzgebirge) bis in Tiefen von 28 m unter der Oberfläche archäologisch und geologisch untersucht. Zugleich werden die Altbergbaurelikte in ausgewählten Referenzregionen des oberen Erzgebirges mittels Fernerkundung erfasst, historisch-archäologisch qualifiziert und inventarisiert. 
 
Die Referenzregionen für die montanarchäologischen Untersuchungen sind auf sächsischer Seite ausgewählte Bergbauareale, die überwiegend in den Forstbezirken Neudorf, Eibenstock und Adorf im oberen Erzgebirge liegen. Viele Geländebegehungen durch den Leadpartner des Projektes finden daher mit Unterstützung der entsprechenden Revierförster und Forstbezirksleiter von Sachsenforst statt. 
 
Die tschechischen Partner untersuchen Bergbaureviere in den Gebieten Kremsiger Gebirge (südlich von Jöhstadt), Mýtinka und Hasištejn. Zusätzliche Referenzobjekte in Sachsen sind u. a.: Dippoldiswalde, Niederpöbel, Annaberg und Schneeberg; in Böhmen: Jáchymov, Místo, Vejprty, Kovářská und Černý Potok. 
 
 
Sogenannter „Lead-Partner“ des Projektes ist das Landesamt für Archäologie Sachsen unter Projektleitung von Dr. Christiane Hemker, die bereits den Forschungsschwerpunkt Montanarchäologie verantwortet. Das Projektteam besteht aus Archäologen, Grabungstechnikern, Historikern, Vermessungsingenieuren, Geologen, Mineralogen, Restauratoren und Museologen.
 
Ein Schwerpunkt des grenzübergreifenden Projektes ist die Öffentlichkeitsarbeit. So sind bislang neben einer eigenen Projektwebsite, Tagungspublikationen und einer Wanderausstellung nun auch diese Informationstafeln hergestellt worden, die in insgesamt drei Forstbezirken im Erzgebirgsraum an markanten Punkten aufgestellt wurden.
 
Sachsenforst unterstützt im Rahmen einer Kooperation die Arbeiten des Projektes sowie die Aufstellung der Informationstafeln.

    

Das Projekt wird finanziell unterstützt aus der Europäischen Union, Europäischem Fonds für regionale Entwicklung: Investition in Ihre Zukunft.

 

Weitere Informationen:

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