Archäologie und Landwirtschaft
Arbeitsgruppe aus Archäologen und Bodenkundlern entwickelt Schutzkonzept für durch Landwirtschaft bedrohte Bodendenkmäler
Schon geraume Zeit verfolgt die archäologische Denkmalpflege mit großer Sorge, wie sehr Bodendenkmale unter einer intensiven landwirtschaftlichen Nutzung leiden. Das Archiv im Boden ist durch Erosion, mechanische Beanspruchung und Schadstoffeinträge stark bedroht. Luftbilder haben zudem in den letzten Jahren die Auswirkungen klimatischer Veränderungen, insbesondere die Austrocknung archäologischer Strukturen sichtbar gemacht. Diese Prozesse verlaufen schleichend und entziehen sich bislang einer systematischen Beobachtung über längere Zeiträume. Für den Nachweis schädlicher Veränderungen an Bodendenkmalen fehlen bislang Methoden und Parameter. Es ist daher Ziel einer von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Machbarkeitsstudie (Projektlaufzeit: 1.4.2021-31.3.2021), eine praxistaugliche und umsetzbare Monitoringstrategie zu entwickeln. Inwieweit bereits eingeführte Verfahren des Umweltmonitorings, wie die Dauerbeobachtung von Böden, oder die Auswertung digitaler Geländemodelle dafür eingesetzt und auch auf andere Regionen übertragen werden können, soll von einer interdisziplinären Arbeitsgruppe aus Bodenkundlern und Archäologen im Lauf der nächsten Monate bewertet und in ein Anwendungskonzept übersetzt werden.
Projektpartner: Landesamt für Archäologie Sachsen, Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Bürogemeinschaft für Bodenwissenschaft/-kunde sowie Gutshof Raitzen KG (Drs. Kübler/von der Decken)