26.08.2010

Archäologie aus der Luft

»Pit alignments« bilden in einem Feld bei Wiedemar, Kr. Nordsachsen, rechteckige Strukturen. 
© Landesamt für Archäologie

Luftbildarchäologie ist ein effektives Mittel der archäologischen Prospektion, das in Sachsen seit der Wende intensiv zum Einsatz kommt.

Mit seiner Hilfe wurden seit dem Beginn de 90er Jahre bereits mehrere Tausend neuer archäologischer Denkmale entdeckt, und laufend kommen neue hinzu.
Eine besondere archäologische Struktur sind sog. »pit alignments«, aus dem Englischen übersetzt etwa »Gruben-Reihen«. Es handelt sich um Linien aneinandergereihter Gruben oder auch echte Gräben, die sich teilweise über Kilometer erstrecken. Teils überschneiden sie sich und bilden dabei rechteckige oder halbkreisförmige Strukturen. Bei Ausgrabungen fand sich darin Keramik der Bronzezeit (ca. 1500-1000 v. Chr.). »Pit alignments« sind vor allem in Nordwest Sachsen anzutreffen, wo sich die Eintiefungen bis heute im Getreidebewuchs bemerkbar machen und durch das geübte Auge aus der  Luft erkannt werden können.
Die Funktion dieser mysteriösen Linien liegt im Dunkeln. Doch ihre Entstehung ist ohne eine gut organisierte Gesellschaft, die erhebliche Arbeitskräfte zielgerichtet mobiliseren konnte, nicht denkbar.

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