Von den Niederlanden in die Oberlausitz
Zufallsfund einer Münze bei Zittau.
Der Aufmerksamkeit eines Bürgers bei Zittau ist der Fund einer nicht alltäglichen Münze zu verdanken. Bei der Anlage eines Kartoffelackers stieß er auf eine stark abgenutzte Münze, auf der das Abbild eines bärtigen Mannes zu erkennen war.
Der ehrliche Finder wandte sich direkt an die zuständige Gebietsreferentin des Landesamts für Archäologie Sachsen und übergab den Fund - ganz so, wie es das Sächsische Denkmalschutzgesetz vorsieht. Das Fundstück wurde nach der Säuberung im Restaurierungslabor den Spezialisten des Münzkabinetts bei den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zur genaueren Bestimmung vorgelegt. Sie fanden heraus, dass es sich um einen silbernen 1/5 Écu auch den Spanischen Niederlanden handelt. Die Vorderseite zeigt den Herrscher, König Philipp II. von Spanien (1555 – 1598), auf Rückseite ist das Wappen der Niederlande unter der Spanischen Krone zu sehen.
Die Münze wurde wohl in den 60er Jahren des 16. Jh. geprägt. Genaueres ist nicht zu erkennen, da die Ränder beschnitten sind. Unter welchen Umständen die Münze ihren Weg von den Niederlanden über fast 900 Kilometer nach Zittau fand, werden wir leider nicht mehr erfahren. Sie wird über die stark frequentierten Handelswege quer durch Europa gelangt sein. Ihre stark abgegriffene Oberfläche spricht für regen Gebrauch und eine lange Umlaufzeit.