Vom Kloster zum Finanzamt
Ausgrabungen im ehemaligen Franziskanerkloster in Annaberg Buchholz
Noch bis vorr. Mai 2017 erforscht das Landesamt für Archäologie Sachsen im historischen Stadtkern von Annaberg-Buchholz das Areal des ehemaligen Franziskanerklosters. Mit einer Untersuchungsfläche von über 3200 qm handelt es sich um die flächenmäßig größte Grabung, die in der Stadt im Erzgebirge jemals stattgefunden hat.
Die Ausgrabungen sind notwendig, weil über den Resten der Klosteranlage ein neues Finanzamt errichtet werden soll. Zum gestrigen Pressetermin besuchte auch der sächsische Finanzminister Georg Unland die Ausgrabung und informierte sich über die bisherigen Ergebnisse.
Das Kloster wurde im Jahr 1502 gegründet und im Zuge der Reformation bereits 1540 wieder aufgelöst. Die bislang freigelegten Mauern zeigen deutlich den Grundriss der Anlage. Gut sichtbar sind die ausgezeichnet erhaltenen roten Bodenfliesen des ehemaligen Kreuzganges.
Nach Auflösung des Klosters wurden die Räumlichkeiten zeitweise als Münze genutzt. Unzählige Probiertiegel zeugen von der Beprobung des erzgebirgischen Silbers. Immer wieder finden die Ausgräber Brandspuren der historisch bezeugten Stadtbrände. Der große Stadtbrand von 1731 zerstörte die Klosteranlage endgültig.