VirtualArch präsentiert das Landesamt für Archäologie Sachsen auf dem »forum sachsen digital 2019«.
Heute präsentierten Archäologen des VirtualArch-Projektes mobile Applikationen zur Erkundung des hochmittelalterlichen Bergbaus in Dippoldiswalde auf der vierten Digitalkonferenz des Freistaates Sachsen im Kunstkraftwerk Leipzig.
Das Interreg CENTRAL EUROPE Projekt »VirtualArch – Visualize to Valorize« entwickelt gemeinsam mit zehn Partnern aus acht europäischen Ländern verschiedene virtuelle Möglichkeiten anhand von ausgewählten archäologischen Denkmaltypen. Als Leadpartner fungiert das Landesamt für Archäologie Sachsen, das seinen Fokus auf die europaweit außergewöhnlichen Funde zum mittelalterlichen Bergbau in Dippoldiswalde gelegt hat. Auf dem »forum sachsen digital« wurde die digitale Umsetzung der Forschungsergebnisse in zwei mobilen Applikationen vorgestellt, die die Umgebung virtuell begehbarer Bergwerke aufweisen.
Die etwa 200 Konferenzteilnehmer widmeten sich dem Austausch und der Weiterentwicklung von Digitalisierungsstrategien im Freistaat Sachsen. Neben archäologierelevanten Projekten, wie der Entwicklung eines flexiblen Displays zur Erkundung multidimensionaler Daten (DepthTouch, TU Dresden), einem Onlineportal zur schulischen Vermittlung von Rohstoffwissen (Faszination Rohstoffe, TU Bergakademie Freiberg) und dem Onlineportal zur Bereitstellung von Geodaten des Freistaates Sachsen (GeoSN), zeigten zahlreiche weitere Aussteller ihre Ideen und Entwicklungen, die von Vorschlägen zur Digitalisierung ländlicher Räume bis hin zu wirtschafts- und administrationsbezogenen Digitalisierungsprozessen wie dem Breitbandausbau oder allgemein der Digitalisierung des Arbeitsmarktes reichen.
Die montanarchäologischen Ergebnisse der Forschungen in und um Dippoldiswalde fanden regen Anklang. Zahlreiche Nachfragen betrafen die Aufnahme und Umsetzung der archäologischen Daten in den mobilen Applikationen und deren Zugriffsmöglichkeiten im Internet oder App-Store. Interesse bestand besonders auch an den spezialisierten archäologischen Arbeiten unter Tage und der obertägigen bergbauspezifischen Geländeaufnahme.
Angesichts der bevorstehenden Entscheidung über die Einschreibung der Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří auf die Liste des UNESCO-Welterbes stellen die digitalisierten dreidimensionalen Darstellungen der hochmittelalterlichen Silberbergwerke in Dippoldiswalde als Bestandteil des Welterbeantrages einen wichtigen Schritt zur Wahrnehmung und Erlebbarmachung des ansonsten unsichtbaren unterirdischen kulturellen Erbes im Erzgebirge dar.
Klaus Cappenberg M. A., Christine Splissgart M. A., Dr. Christiane Hemker