02.12.2014

Untersuchungen zu Steinzeit und Geoarchäologie im Tagebau Reichwalde

Prospektion am Weißen Schöps in der Nähe des devastierten Ortes Zweibrück. Im Hintergrund die Tagebaubrücke. 
© Landesamt für Archäologie

Der Fortschritt der Braunkohleförderung im Tagebau Reichwalde geht schnell voran. Da im Laufe des kommenden Jahres die Aue des Weißen Schöps massiv betroffen sein wird, stand in den vergangenen Grabungssaisons der Fluss im Fokus der Erforschung der Steinzeit und der Geoarchäologie.

Tiefe Geoprofile bis unter die Auenbasis, archäologische Prospektion und  Grabungen geben neue Einblicke in die Geschichte des Flusses und seiner Nutzung durch den Menschen. Die Grabung an der Aue bei Hammerstadt auf der einzigen noch existierenden Fundstelle mit bandkeramischen Funden in der Lausitz (HAS-88) wurden in diesem Jahr als Schwerpunkt fortgesetzt. Das Spektrum des archäologischen Materials reicht vom Mesolithikum über das Neolithikum bis in jüngere Perioden, wobei der Schwerpunkt im Neolithikum liegt. Die umfassende Beprobung der Befunde soll Daten liefern, die eine fundierte Aussage über Subsistenzstrategien ermöglichen. Die bereits abgeschlossenen Analysen der zahlreichen Makrorestproben durch Dr. C. Herbig aus der diesjährigen und letztjährigen Kampagne können jedenfalls keine Nutzung von Kulturpflanzen während des Neolithikums belegen.

Im kommenden Jahr werden die Untersuchungen auf dem Geländesporn fortgesetzt werden. Dann werden, neben der vollständigen Erfassung des zentralen Bereiches der Fundstelle, die räumlich unmittelbar anschließenden Bohrungen und Geoprofile durch die Aue von großer Bedeutung sein, die weitere Informationen zur Landnutzung während der Steinzeit liefern werden.       

Carmen Liebermann, Andrea Renno

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