Stipendien für herausragende Archäologen vergeben
Stiftung Pro Archaeologia Saxoniae der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft mbH unterstützt polnische, tschechische und deutsche Wissenschaftler / Feierliche Vergabe der Stipendien in Dresden.
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Zum dritten Mal überreichte heute die von der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft mbH (MIBRAG) initiierte Stiftung – Pro Archaeologia Saxo-niae – grenzübergreifend Förderpreise für anspruchsvolle archäologische Forschungsvorhaben. Die Grundsatzeinigung zwischen MIBRAG und dem Landesamt für Archäologie über die Fortführung der archäologischen Grabungen im Abbaufeld Peres des Tagebaus Vereinigtes Schleenhain bedeutet für die Stiftung eine nicht unerhebliche Aufstockung des Stiftungskapitals. Dies gewährleistet auch in der Zukunft die Förderung archäologischer Forschung in Polen, Tschechien und Sachsen.
Bedacht wurden in diesem Jahr acht Forscherinnen und Forscher aus Breslau, Dresden, Pilsen und Prag. Der ebenfalls ausgeschriebene Werner Coblenz Preis wurde in diesem Jahr nicht verliehen. Stattdessen wurden drei Dissertationsstipendien für den wissenschaftlichen Nachwuchs vergeben.
Zwei tschechische Doktoranden, die über frühmittelalterliche Textilproduktion sowie über neolithische Handmühlen arbeiten und eine polnische Doktorandin, die über Kulturbeziehungen während der Römischen Kaiserzeit in Polen, Böhmen und Mähren promoviert, können ihre Abschlussarbeiten mit der finanziellen Unterstützung des Gerhard Bersu Stipendiums beenden.
Neben der Unterstützung der archäologischen Untersuchungen im Vorfeld des Braunkohletagebaus Vereinigtes Schleenhain im Südraum Leipzig, fördert die Stiftung Forschungen an einem jungsteinzeitlichen Felsgesteinabbauplatz in Tschechien sowie naturwissenschaftliche Analysen zu den Altgrabungen von Zauschwitz (Landkreis Leipzig). Darüber hinaus leistet sie einen Druckkostenzuschuss für den Tagungsband zum Internationalen Hafnereisymposium, das im September 2008 in Dresden stattfand.
In diesem Jahr standen zirka 1,2 Millionen EURO an Fördermitteln zur Verfügung.
Die feierliche Vergabe im Landesmuseum für Vorgeschichte fand im Beisein des Abteilungsleiters Kultur im Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, Herr Thomas Früh sowie von Dr. Joachim Geisler, Vorsitzender der Geschäftsführung der MIBRAG statt. Den Festvortrag hielt Prof. Dr. Klaus Manger, Institut für Germanistische Literaturwissenschaft der Universität Jena. Unter dem Titel „Wer nicht sammelt, der zerstreut“, widmete er sich dem archäologischen Erbe Wielands, Winckelmanns und Goethes.
Das Gerhard Bersu Stipendium wurde vergeben an:
1.) Mgra. Kristýna Poppova Urbanova, Universität Prag: „Records of textile pro-duction in the Czech lands during the Roman period as well as the Migration period (Eine Studie zur tschechischen Textilproduktion während der römischen Kaiserzeit und des frühen Mittelalters)“
2.) Mgr. Aleš Káčerik, Prag, Universität Prag: „The siginficance of the Study of quernstones for Formulating an Alimentary Model for Northwest Bohemia in the Neolithic Period (Die Bedeutung von Handmühlen für ein Versorgungsmodell von Nordwest Böhmen während des Neolithikums)“
3.) Mgra. Katarzyna Ibragimow, Universität Breslau: „Kulturbeziehungen zwischen dem westlichen Polen, Böhmen und Mähren in der frühen römischen Kaiserzeit.“
Projektförderungen gingen an:
1.) Petr Sida / Britta Ramminger: Kooperation zwischen dem Institut für Vor-u. Frühgeschichte der Universität Hamburg und dem Department of Archaeology der Universität Pilsen: „Untersuchungen am neolithischen Felsgesteinabbauplatz Jistebsko, Kataster Jablonec nad Nisou, Tschechische Republik und umliegender bandkeramischer Siedlungen“.
2.) Dr. Stefan Krabath (LfA, Dresden), Druckkostenzuschuss für den Tagungsband zum Internationalen Hafnereisymposium 2008 in Dresden.
3.) Michael Strobel (LfA Dresden): Nachuntersuchungen und naturwissenschaftli-che Analysen zu den Altgrabungen in Zauschwitz „Alte Grube“ und „Neue Grube“ (Lkr. Leipziger Land).
4.) Harald Stäuble (LfA Dresden): Ausgrabungen im Vorfeld des Braunkohletagebaus Schleenhain, Ortslage Heuersdorf u. Großhermsdorf.