30.10.2017

Staatssekretär Uwe Gaul besichtigt das spätmittelalterliche Kehrrad in Bad Schlema

Staatssekretär Uwe Gaul (Bildmitte) lässt sich unter Tage die Befundsituation erläutern. 
© Landesamt für Archäologie

Heute informierte sich der Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Uwe Gaul, über die Sicherungsmaßnahmen sowie die begleitenden Arbeiten der Montanarchäologen im Bergwerk in Bad Schlema.

Hier finden derzeit umfangreiche untertägige Sicherungsmaßnahmen der Bergsicherung Schneeberg GmbH statt, die durch montanarchäologische Untersuchung begleitet werden. Etwa 15 m unter Tage legen die Archäologen vom europäischen Projekt ArchaeoMontan beim Landesamt für Archäologie Sachsen ein Kehrrad aus der Zeit um 1500 frei. Dies beförderte vermutlich die Grubenwässer aus tieferen Bereichen des Bergwerkes in die höheren Regionen, wo sie anschließend über einen Stollen weiter abgleitet wurden. In der bergmännischen Sprache wird dieser Prozess Wasserhebung genannt. Das Rad konnte durch die gegenläufig eingestellten Schaufelreihen in beide Richtungen gedreht werden um Lasten aufwärts oder abwärts zu befördern.

Den außergewöhnlichen Fund, der auch in Georgius Agricolas Standardwerk "De re metallica" von 1556 dargestellt wird, besichtigten Staatssekretär Uwe Gaul, Dr. Rainer Aurig (SMWK) sowie der Oberberghauptmann Prof. Dr. Bernhard Cramer vom sächsischen Oberbergamt. Die Landesarchäologin Dr. Regina Smolnik sowie der Geschäftsführer der Bergsicherung Schneeberg Dipl.-Ing. Berndt Schönherr führten die Gäste durch das Bergwerk und zeigten neben dem Kehrrad auch weitere außergewöhnliche Funde und Befunde unter Tage.

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