»Preusker«-Radtour durch die Großenhainer Pflege
Rege Beteiligung trotz Regenwetters - Mit dabei war auch MdL Sebastian Fischer
Karl Benjamin Preuskers »Blicke in die vaterländische Vorzeit« lesen sich teilweise wie ein Cicerone zu vielen vorgeschichtlichen und mittelalterlichen Denkmälern Sachsens. Gewissermaßen mit ihrem »Preusker« in der Hand begaben sich am Samstag, dem 27.8.2011 bei widrigen Wetterverhältnissen 55 Interessierte, u.a. der Landtagsabgeordnete Sebastian Fischer, auf die Spuren der »Heidenwälle« und »Opferhügel« der südwestlichen Großenhainer Pflege bis zum »romantischen Elbthal bei Seußlitz«. Organisiert wurde die Radtour vom Landesamt für Archäologie, vom Landesverein Sächsischer Heimatschutz e.V. sowie von Norbert Sauer, Großenhain. Unter der Führung von Karl-Heinz Rutsch, Norbert Sauer, Michael Strobel und Thomas Westphalen führte die Route über die frühmittelalterliche Befestigung von Stauda und die spätbronzezeitlichen Grabhügel von Gävernitz hinauf auf das Wantewitzer Lössplateau, wo die ältesten Besiedlungsspuren bis in die ausgehende Altsteinzeit zurückreichen und sich eine Besiedlungskontinuität von der Linienbandkeramik bis in die Kaiserzeit bzw. das Frühmittelalter nachweisen lässt. Im Löbsaler Heidentum, einem Gräberfeld der späten Bronze- und Eisenzeit, auf dem Löbsaler Burgberg und auf der Goldkuppe, zwei vorgeschichtlichen Befestigungen an der Rauen Furt konnten die Teilnehmer wieder mit Preusker Blicke in die »vaterländische« Vorzeit werfen und erfahren, wie tiefgreifend sich archäologische Forschung und Denkmalpflege in den letzten 150 Jahren verändert haben. Bei mittlerweile heftigem Regen klang die Radtour am Nachmittag in Seußlitz mit seinem von Heinrich dem Erlauchten 1268 gestifteten Klarissinnenkloster gewissermaßen in Mittelalter und früher Neuzeit aus.