24.09.2016

Mit dem Rad durch die Geschichte der Lommatzscher Pflege

Die Radtour wurde von der Archäologischen Gesellschaft in Sachsen e.V. organisiert. 
© Landesamt für Archäologie

Am Samstag, dem 24.09.2016 hat die inzwischen siebte Radtour durch den Nordwestteil der Großenhainer Pflege stattgefunden.

42 Teilnehmer im Alter von 3 bis etwa 70 Jahren erlebten eine tour d’horizon von der späten Jungsteinzeit bis ins 18. Jh. Siedlungen und Grabfunde der Schnurkeramik, Bronze-, Eisen- und römischen Kaiserzeit liegen in der Regel verborgen unter der Ackeroberfläche oder inmitten der Ortschaften unter heutiger Bebauung. Es ist nicht immer einfach, das Unsichtbare durch Informationstafeln sichtbar zu machen. Viele Entdeckungen sind dem Riesaer Lehrer und Museumsleiter Alfred Mirtschin (1890-1962) zu verdanken, auf dessen Spuren die Radtour allenthalben führte. Immerhin vermittelte die gut erhaltene Turmhügelburg von Tiefenau einen authentischen Eindruck von den Ausmaßen und Erscheinungsbild dieser  Denkmälergruppe. Selbst von Denkmälern der jüngeren Geschichte sind häufig kaum noch Spuren überliefert. Stünden zwischen Glaubitz und Merktsiedlitz nicht noch Sandsteinobelisken auf dem Feld, besäßen wir von den Ausmaßen des Zeithainer Lustlagers August des Starken aus dem Jahr 1730 nur eine sehr vage Vorstellung.

Mit großer Begeisterung ließen sich daher alle Teilnehmer von Heiner Sandig, Pfarrer und Landtagsabgeordneter im Ruhestand, durch die Schlosskirche von Tiefenau, ein Kleinod barocker Baukunst führen. Herrn Pfarrer Sandig gilt unser herzlicher Dank für seine Erläuterungen. Umso schmerzlicher ist der Verlust des Tiefenauer Schlosses, das 1948 gesprengt wurde.


Sophia-Theresa Otto

Pfarrer Heiner Sandig begrüßt die Radler in der Schlosskirche Tiefenau.
Pfarrer Heiner Sandig begrüßt die Radler in der Schlosskirche Tiefenau.  © Landesamt für Archäologie
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