21.05.2015

Marktforschung in Zittau

Grabungsleiterin Nicole Eichhorn (1. v. r.) und Abteilungsleiter Dr. Thomas Westphalen (2. v. r.) erläutern vor Vertretern der Medien und der Stadt Zwickau die bisherigen Grabungsergebnisse. 
© Landesamt für Archäologie

Von April bis einschließlich Ende Juli gräbt das Landesamt für Archäologie Sachsen auf dem Zittauer Marktplatz, da hier neue Medienanschlüsse verlegt werden.

Unter der Grabungsleitung von Nicole Eichhorn fand sich bisher ein breites Spektrum an Funden und Befunden, die auf ein reges Markttreiben durch insgesamt 7 Jahrhunderte schließen lassen. Ungefähr 80 cm unter dem heutigen Marktplatz konnte ein großes Stück der Pflasterung aus dem 13./14. Jahrhundert freigelegt werden.  Im und unter dem Pflaster fanden sich über 100 unterschiedlich lange Holzpflöcke, deren genaue Funktion noch unklar ist.

Flächige Reste der Marktpflasterung des 13./14. Jahrhunderts werden hier durch eine frühneuzeitliche Wasserleitung aus Holz geschnitten.
Flächige Reste der Marktpflasterung des 13./14. Jahrhunderts werden hier durch eine frühneuzeitliche Wasserleitung aus Holz geschnitten.  © Landesamt für Archäologie

Zahlreiche Lederreste sowie ein Schustermesser, Knochenreste mit deutlichen Schnittspuren und eine große Anzahl von Knochenwürfeln – darunter auch Halbfabrikate – lassen auf am Marktplatz arbeitende Schuster, Fleischer und Würfler schließen.

Weiterhin fanden sich am Rathaus Fundamentreste, die wahrscheinlich zum älteren Vorgängerbau gehören sowie zwei tiefe Schächte und Holzwasserleitungen, mit deren Hilfe zwei inzwischen nicht mehr erhaltenen Brunnen auf dem Marktplatz gespeist wurden.

 

 

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