Internationale Tagung zum Konfliktfeld zwischen Land- und Fortwirtschaft und der Archäologischen Denkmalpflege
Referenten des Landesamtes für Archäologie Sachsen stellen zwei Best-Practice-Modelle vor.
Intensive Forst- und Landwirtschaft stellt neben Bau- und Infrastrukturvorhaben einer der größten Herausforderungen und Bedrohungsfelder für archäologische Denkmäler dar. Im Rahmen des Seminars »Archaeological Heritage, Agriculture and Forestry«, veranstaltet vom slowenischen Institut für Denkmalpflege im Rahmen des Interreg Central Europe Projektes »VirtualArch – Visualize to Valorize« in Ljubljana, diskutierten Teilnehmer aus mindestens 10 europäischen Ländern um Auswirkungen und mögliche Lösungsansätze.
Aus dem Tätigkeitsspektrum des Landesamtes für Archäologie Sachsen als Leadpartner konnten zwei Modellprojekte vorgestellt werden. Dr. Michael Strobel, Referatsleiter für Inventarisation / Dokumentation, zeigte gemeinsam mit Moritz Gaßan von der Firma EXAgT GbR »Büro für präzise Agronomie« die Chancen des Projektes »Precision Farming« auf. Mittels der Datenverarbeitung von georeferenzierten Denkmalkartierungen für Terminals der Traktoren wird die Eingriffstiefe während des Pflügens automatisiert gesteuert und gewährleistet somit einen denkmalschonenderen Ackerbau im Bereich von bekannten Bodendenkmälern.
Anschließend referierte Dr. Christiane Hemker, Referatsleiterin Südwestsachsen, über die langjährige und gut funktionierende Kooperation zwischen dem Landesamt für Archäologie und dem Staatsbetrieb Sachsenforst. Neben jährlichen Informationsveranstaltungen und Publikationen finden gemeinsame Feld- und Denkmalbegehungen statt, Sperr- und Kernzonen werden ausgewiesen und denkmalschonend notwendige Rückegassen festgelegt. Die Vermittlung erfolgte bislang überwiegend auf analogem Weg, die im Rahmen des Projektes stattfindenden Visualisierungen sowie der Einsatz von VR/AR soll hier zukünftig Abhilfe verschaffen.