30.09.2010

Internationale Tagung zu neuen Fragen der Bandkeramik

Referenten vor dem Tagungsort im Geschwister-Scholl-Haus, Leipzig 
© Landesamt für Archäologie

Lebhafte Diskussionen über die Anfänge bäuerlichen Lebens in Mitteleuropa.

100 Archäologen und Archäologinnen aus neun europäischen Ländern trafen sich vom 23. bis 25. September 2010 in Leipzig um über die Anfänge bäuerlichen Lebens in Mitteleuropa (5.500 – 4.500 v. Chr.) zu diskutieren. Die in Zusammenarbeit zwischen der Professur für Ur- und Frühgeschichte des Historischen Seminars der Universität Leipzig und dem Landesamt für Archäologie Sachsen organisierte internationale Tagung »Neue Fragen zur Bandkeramik – Oder alles beim alten« fand im Vortragssaal des Geschwister-Scholl-Hauses an der Leipziger Universität statt. Sie wurde durch einen Keramik-workshop in den Räumen der Leipziger Arbeitsstelle des Landesamtes für Archäologie, wo auch ein Großteil der Fund- und Befundbearbeitung der großflächigen frühneolithischen Siedlung Eythra südlich von Leipzig stattfindet, ergänzt. Die Untersuchung dieses Fundplatzes geschieht innerhalb eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Projektes.

 

Teilnehmer des workshops in der Arbeitsstelle des Landesamtes für Archäologie in Leipzig
Teilnehmer des workshops in der Arbeitsstelle des Landesamtes für Archäologie in Leipzig  © Landesamt für Archäologie

In insgesamt 45 Beiträgen wurden zunächst Studien zu einzelnen lokalen Fundregionen der Bandkeramik präsentiert, der ersten ackerbäuerlichen Kultur in Mitteleuropa, und eine Übersicht derzeit laufender Abschlussarbeiten zu diesem Thema gegeben. Im Mittelpunkt der Referate und der sehr lebhaften Diskussionen standen die aktuellen Probleme der Forschung. So konnte der Übergang von der Linienbandkeramik zur jeweils lokal folgenden Kultur aus unterschiedlichen Perspektiven her betrachtet werden: aus Sicht der Keramikbearbeitung über die Betrachtung des Siedlungskontextes, inklusive des geographisch-klimatischen Umfeldes bis hin zu Analysen der Besiedlungsstrukturen.

Rund 30 Tagungsteilnehmer nutzten die Gelegenheit, um sich am Samstag im Rahmen eines workshops das keramische Material und die Siedlungspläne der Fundstelle Eythra in den Räumen der Arbeitsstelle des LfA anzuschauen und über Probleme der standardisierten Datenaufnahme zu diskutieren.

 

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