27.04.2017

Internationale montanarchäologische Fachtagung »ArchaeoMontan. Krušná krajina – Erz(gebirgs)landschaft – Ore Landscape«

Im Kulturhaus Střelnice in Kadaň 
© Landesamt für Archäologie

Vom 30. bis 31. März 2017 veranstaltete das Institut für archäologische Denkmalpflege Nordwestböhmens, Most, in Kooperation mit dem Landesamt für Archäologie Sachsen im Kulturzentrum Kadaň die internationale Tagung »Krušná krajina – Erz(gebirgs)landschaft – Ore Landscape«.

In 32 Vorträgen wurden den Teilnehmern die Zwischenergebnisse des Projektes ArchaeoMontan vorgestellt und damit die komplexe Herangehensweise der interdisziplinären und internationalen Forschungen zu den im Fokus stehenden Bergbaurelikten präsentiert.

Renommierte Fachkollegen stellten den 150 Tagungsteilnehmern bspw. erste Ergebnisse der Quellenstudien sowie die geplante Edition bergbaurelevanter Quellen und ikonografische Belege zur Bergbaugeschichte vor und präsentierten vorläufige Resultate archäologischer Untersuchungen zu Bergbau- und Verhüttungsstätten in Deutschland und Tschechien. Im Fokus standen die Forschungen auf dem böhmischen Kremsiger und im sächsischen Dippoldiswalde sowie die Weiterentwicklung der Dokumentationsmethoden montanarchäologischer Funde und Befunde wie bspw. die Nutzung des Geografischen Informationssystems (GIS). Großen Raum nahmen die naturwissenschaftlichen Untersuchungen zur Landschafts- und Umweltgeschichte und dem Einfluss der menschlichen Aktivitäten im Mittelalter ein, die mit den Auswirkungen des Landesausbaus sowie den Bergbautätigkeiten zusammenhängen.

Neben den Ergebnissen des ArchaeoMontan-Projektes wurden auch neueste Forschungen aus anderen Montanregionen u.a. der Böhmisch-Mährischen Höhe näher präsentiert. Ein deutsch-schweizerisches Forschungsteam stellte Untersuchungen zum prähistorischen Kupferbergbau in den Schweizer Alpen vor, die derzeit an der Universität Zürich durchgeführt werden.

Die Tagung fand im Rahmen des durch die Europäische Union aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung finanzierten Projektes „ArchaeoMontan 2018 – mittelalterlicher Bergbau in Sachsen und Böhmen“ statt, das Teil des Kooperationsprogramms zur Förderung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit zwischen dem Freistaat Sachsen und der Tschechischen Republik 2014–2020 ist.


Mgr. Jitka Hričková

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