Grabungen in Dresden, Quartier V/1
Das kriegszerstörte Quartier V/1 südlich der Frauenstraße am Dresdner Neumarkt soll in diesem Jahr wieder bebaut werden. Im Vorfeld finden dort zur Zeit archäologische Grabungen durch das Landesamt für Archäologie statt.
Die im Rahmen des Neubauvorhabens geplanten Bodeneingriffe machen die archäologische Untersuchung und Dokumentation des Quartiers notwendig. Die Grabungen dauern von Februar bis Mai 2009. Die Größe der Fläche beträgt ca. 1000 m².
Aufgrund der Ergebnisse der in den Jahren 2006 und 2007 durchgeführten archäologischen Untersuchungen auf dem östlich anschließenden Quartier V/2 ist davon auszugehen, dass die Anfänge der Besiedlung bis in das 13. Jahrhundert zurückreichen.
Während des 14. und 15. Jahrhunderts beginnen wohlhabende Dresdner Bürger mit dem Bau steinerner Häuser. Sie sind auch für das Quartier V/1 belegt. In der Renaissance- und Barockzeit war das Quartier auch bei Künstlern sehr beliebt. Hier lebten und arbeiteten beispielsweise der Komponist und Schöpfer der Deutschen Oper Heinrich Schütz (1585 -1672) und der Hofgoldschmied August des Starken J. Melchior Dinglinger (1664 -1731).
Nach den Kriegszerstörungen vom 13./14. Februar 1945 und der Enttrümmerung um 1950 lag das Quartier V/1 bis zum heutigen Tag brach.
Dr. Christiane Hemker
Referatsleiterin Südwestsachsen: Landkreise Erzgebirgskreis (Altkreise Annaberg, Aue-Schwarzenberg, Mittlerer Erzgebirgskreis, Stollberg), Mittelsachsen (Altkreis Freiberg), Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (Altkreis Weißeritzkreis); Montanarchäologie
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