20.03.2014

Funde im Dresdner Zwinger vorgestellt

Grabungsleiter Dr. Olbrich (2. v.l.) erläutert den Befund der Stadtmauer aus dem 13. Jh. 
© Landesamt für Archäologie

Reste der Stadtbefestigungen des 13. und 16. Jh. entdeckt.

Seit dem Herbst 2013 laufen die Flächensondierungen des Landesamtes für Archäologie in einem der bedeutendsten Baudenkmäler Sachsens, dem Dresdner Zwinger.

Die Untersuchungen werden eng mit dem dem Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement koordiniert. Sie sollen helfen, Erkenntnisse zur früheren Hofgestaltungen zu finden. An vier verschiedenen Stellen werden hierfür im Hofareal archäologische Sondierungen auf ca. 550 m² vorgenommen.

Anlässlich einer Informationsveranstaltung für die Medien stellten heute Dr. Thomas Westphalen, Abteilungsleiter Archäologie, und Dr. Hartmut Olbrich, Grabungsleiter, die bisherigen Resultate der Forschungen vor. Besonders eindrücklich zeigten sich die Befunde der Dresdner Stadtbesfestigung aus dem 13. Jh. sowie Teile der Bastionen aus dem 16. Jh. jeweils mit vorgelagertem Graben. Die mittelalterliche Stadtmauer war mit einer starken Auflage aus gebranntem Ziegel versehen, die zu den ältesten Ziegelbauwerken in Dresden zählen dürfte. Zu den wichtigen Funden gehören ohne Zweifel auch zahlreiche Fragmente von Originalbauteilen des Zwingers aus dem frühen 18. Jh., die aus einer Packlage unterhalb des heutigen Laufhorizontes geborgen wurden. Gesamthaft konnten bislang über 560 Einzelbefunde dokumentiert werden. 

Um auch die Flächen außerhalb der archäologischen Grabungen genauer erforschen zu können, werden im Auftrag des SIB geophsikalische Untersuchungen im gesamten Bereich des Zwingerhofes vorgenommen. Hierbei werden mit Hilfe eines Bodenradars archäologische Strukturen dokumentiert, ohne dass diese freigelegt werden müssen.

Die Grabungen haben am 14. Oktober 2013 begonnen und werden voraussichtlich bis Ostern 2014 andauern. Nach Abschluss der Arbeiten wird die jetzige Hofgestaltung des Zwingers wiederhergestellt.

Hand in Hand: Fragment eines Originalbauteils aus dem frühen 18. Jh.
Hand in Hand: Fragment eines Originalbauteils aus dem frühen 18. Jh.  © Landesamt für Archäologie

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