Grabungen in Dresden Leubnitz-Neuostra abgeschlossen
Zahlreiche Siedlungsspuren aus unterschiedlichen Jahrtausenden im Dresdner Süden entdeckt
Auf einem weitgehend unbebauten Grundstück an der Wilhelm-Franke- /Spitzwegstraße in Dresden Leubnitz-Neuostra entstehen neue Wohnhäuser. Das zukünftige Baufeld liegt inmitten eines unter Schutz stehenden Archäologischen Denkmals. Immer wieder wurden in diesem Areal archäologische Funde unterschiedlicher Zeitstellungen entdeckt. Sie stammen aus vorgeschichtlichen Gräbern und Siedlungen. Aus diesem Grund war es notwendig, dass ein Team vom Landesamt für Archäologie Sachsen die Baufläche vorab archäologisch untersucht, bevor die Erdarbeiten das archäologische Erbe unkontrolliert zerstören.
Sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nahmen ihre Arbeit bereits am 10. Februar 2025 auf und untersuchten bis zum 16.4.2025 die 2500qm große Fläche. Der älteste Befund ist ein Teil einer ca. 7000 Jahre alten Kreisgrabenanlage. Dabei handelt es sich um runde Bauwerke, die abwechselnd aus Wällen und Gräben bestehen. Man findet sie in Ungarn, Österreich, Tschechien, Bayern und Mitteldeutschland und kennt mittlerweile rund 120 Anlagen. Für ihre Nutzung gibt es verschiedene Theorien: Versammlungsplätze, Fluchtburgen, Viehgehege aber auch astronomische Kalenderbauten werden diskutiert.
Auch in späteren Zeiten siedelten Menschen an dieser Stelle. So finden sich aus der vorrömischen Eisenzeit, also dem 3. bis 2. Jahrhundert vor Christus und aus dem 11. bis 12. Jahrhundert nach Christus Siedlungsspuren einer slawischen Vorbesiedlung. Bei den Siedlungsspuren handelt es sich vor allem um Gruben unterschiedlicher Größe und Pfostengruben ehemaliger Gebäude.