Ein ungewöhnlicher Fund aus Schloss Freudenstein in Freiberg
Bei Ausgrabungen im Innenhof von Schloss Freudenstein in Freiberg förderten Archäologen einen Sandstein mit nicht alltäglichem Dekor zu Tage.
Der etwa 60 x 50 x 50 cm große Stein zeigt eine Gesichtsdarstellung mit stark akzentuierten Augen. Gut erkennbar ist der ovale Umriß des Kopfes, umgeben von Haaren und einem floralen Motiv, das aus dem Kopf zu wachsen scheint. Vielleicht wollte der Künstler auch einen Heiligenschein andeuten.
Der Stil ist der späten Romanik oder frühen Gotik zuzurechnen. Rätselhaft bleibt noch die Funktion. Es könnte sich um eine Geisterdarstellung zu Abschreckungs- oder Schutzzwecken handeln.
Vergleichbare Darstellungen sind in Sachsen bisher nicht bekannt.
Das gewichtige Stück wurde in der Schuttverfüllung eines alten Kellergewölbes gefunden. Zusammen mit weiteren Architekturelementen, darunter Rippen gotischer Spitzbogenfenster, die aus dem Abbruch eines Gebäudes stammen, gelangte es in den nicht mehr genutzten Keller.
Daniela Gräf