13.09.2011

Ein authentischer Ort der Reformation

Die Ruine des Konventshauses des ehemaligen Klosters Nimbschen, im Vordergrund die freigelegte Fundamentmauer 
© Landesamt für Archäologie

Grünfläche vor Kloster Nimbschen bei Grimma wird wiederhergestellt

Einer der authentischen Orte der Reformation in Sachsen ist Nimbschen. Nach erster Gründung 1243 bei Torgau wurde das Nonnenkloster Marienthron um 1250 nach Grimma verlegt, von wo aus es bis 1291 an den heutigen, südlich der Stadt Grimma gelegenen Ort verlegt wurde.  Die Flucht von neun Nonnen aus dem Kloster im Jahr 1523, darunter Katharina von Bora, die spätere Ehefrau Martin Luthers, gehört zu den bekannten Ereignissen aus der Endphase der Nonnengemeinschaft und zu einer des an Episoden reichen Reformationsgeschehens. 1536 wurde das Kloster endgültig aufgelöst, der Wirtschaftsbetrieb fortgeführt. In den folgenden Jahrhunderten verschwanden die Klausurgebäude bis auf die Ruine des östlichen Konventsgebäudes vollständig. 2017 soll die heute gesichtslose Grünfläche zum Lutherjahr wiederhergestellt werden. Derzeit finden Sondagen statt, die den Nachweis von Klosterfundamenten zum Ziel haben.

Dr. Thomas Westphalen

Leiter der Abteilung II - Archäologische Denkmalpflege, Stadtkernarchäologie: Bautzen, Dresden, Görlitz, Leipzig, Meißen, Pirna, Zittau

Telefon: 0351 8926-602

Telefax: 0351 8926-999

E-Mail: Thomas.Westphalen@lfa.sachsen.de

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