22.11.2024, 14:00 Uhr

Beschriftete Urne zurück in Görlitz

Übergabe des Gefäßes
Sammlungsleiterin Anja Kaltofen (LfA) übergibt das Gefäß Jasper von Richthofen, dem Leiter der Görlitzer Sammlungen 

Ein früheisenzeitliches, 2.700 Jahre altes Tongefäß kehrt nach etwa 74 Jahren Abwesenheit zurück in die Görlitzer Sammlungen für Geschichte und Kultur.

Stellvertretend für die Landesarchäologin Dr. Regina Smolnik überreichte Anja Kaltofen, Sammlungsleiterin im Landesamt für Archäologie Dresden, dem Direktor der Görlitzer Sammlungen Dr. Jasper v. Richthofen das Gefäß am 21. November 2024. Eine intensive geschichtliche Erforschung der Sammlung Gehlers hat nämlich ergaben, dass dieses außergewöhnliche Gefäß aus der Görlitzer Sammlung stammt. Wann, warum und wie genau das auffällige Gefäß von Görlitz nach Dresden verbracht wurde, ist anhand der Museumsunterlagen weder in Dresden noch in Görlitz nachzuvollziehen.

Das besondere an den Tongefäßen aus der Kollektion Johann Wilhelm Gehlers ist ihre lateinische Beschriftung, die Auskunft über die Ausgrabungsgeschichte, den Fundzeitpunkt und den weiteren Verbleib der Stücke geben – ähnlich der auf modernen archäologischen Ausgrabungen verwendeten Fundzettel. Die Beschriftung des nach Görlitz zurückgekehrten Gefäßes gemahnt den Leser darüber hinaus, nicht seine eigene Sterblichkeit zu vergessen: VIVE MEMOR LETHI (Lebe im Gedenken des Todes) – in Abwandlung des klassischen „Memento Mori“ der Barockzeit.

Das heimgekehrte Gefäß wird zukünftig seinen Platz im Altertümerkabinett des Barockhauses, Neißstraße 30, neben weiteren barock beschrifteten Keramiken aus der Gehler-Sammlung finden.

Beschriftetes Gefäß
Die lateinische Inschrift gibt Auskunft über Ausgrabungsgeschichte und Fundzeitpunkt. 
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