Das Steinkreuz von Burkhardswalde
Mittelalterlicher Zeitzeuge findet dank vieler Helfer wieder einen angemessenen Standort
Heute wurde in Burkhardswalde (Gemeinde Müglitztal) ein mittelalterliches Steinkreuz wiederaufgestellt. Das Steinkreuz war im Dezember 1990 von zwei Schülern dem damaligen Landesmuseum für Vorgeschichte in Dresden, dem heutigen Landesamt für Archäologie Sachsen, gemeldet worden. Sie hatten es auf einem Lesesteinhaufen am „Weinberg“, Burkhardswalde, aufgefunden. Wann und warum das Kreuz von seinem ursprünglichen Platz entfernt wurde, bleibt unbekannt.
Die Initiative zur Wiederaufstellung geht auf Harald Quietzsch, einen ehemaligen Mitarbeiter des Landesamts für Archäologie Sachsen und den ehrenamtlichen Bodendenkmalpfleger Peter Bechstedt zurück. Versehen mit einem neuen Sockel, findet das Kreuz nun fast 34 Jahre nach seiner Auffindung unweit der Fundstelle wieder einen angemessenen Platz; nicht zuletzt dank der Hilfe vieler Freiwilliger sowie der finanziellen Unterstützung der Unteren Denkmalschutzbehörde des Lkr. Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und der Archäologischen Gesellschaft in Sachsen e.V.
In einer durch den christlichen Glauben geprägten Gesellschaft, gehörten Steinkreuze im Mittelalter bis in die Zeit der Reformation zum Landschaftsbild. Mit ihrer Errichtung wollte man an Todesfälle an den so gekennzeichneten Orten erinnern und Vorbeikommende zum Verharren und Totengedenken veranlassen. Sie konnten aber auch Teil eines Rechtsaktes beim gewaltsamen Tod eines Menschen sein, in dem der Täter zur Errichtung des Kreuzes als Zeichen der Sühne verurteilt wurde.
Im gesamten Freistaat sind derzeit 436 Steinkreuze als Denkmale registriert und werden als wichtige Zeugnisse unserer Geschichte geschützt.