Ausgrabungen im ehemaligen Franziskanerkloster Annaberg gehen zu Ende
Öffentliche Führungen locken 200 Besucher an
Die archäologischen Grabungen auf dem Baufeld des zukünftigen Finanzamtes Annaberg-Buchholz stehen kurz vor dem Abschluss. Bevor das Grabungsteam des Landesamtes für Archäologie Sachsen das Areal Ende Juni räumt, hatten die die Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit, diese außergewöhnlichen Ausgrabungen noch einmal persönlich zu besuchen.
Anfang April 2016 begannen die großflächigen archäologischen Grabungen auf ca. 3.000 m² Fläche. Bis zu zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter Leitung eines Archäologen waren im Einsatz. Anlass für die Grabungen war die Tatsache, dass der Bau des Finanzamtes inmitten des Standortes des ehemaligen Franziskanerklosters realisiert wird.
Für die Archäologen erwies es sich als großer Glücksfall, dass in den Jahrhunderten nach der Aufhebung des Klosters im Jahr 1540 auf dem Areal nur wenig Bautätigkeit stattgefunden hatte, vom Amtsgericht und dem Finanzamt-Magazin abgesehen. So gab es für das Grabungsteam Anlass zur Hoffnung, dass sich im Erdreich noch Relikte aus der Klosterzeit erhalten hatten.
In der Tat konnten die Archäologen bereits nach kurzer Zeit u.a. die gut erhaltenen Mauerzüge der Klausurgebäude sowie des Klosterkreuzganges freilegen. Aus der kurzen Nutzungsphase als Münze stammen Überreste von Probieröfen und Tausende Objekte von technischer Keramik, wie sie im 16.Jahrhundert im Probier- und Schmelzprozess verwendet wurde. Es handelt sich dabei um eines der größten Konvolute dieser Art in Deutschland.