26.02.2021, 11:30 Uhr

Ausgrabungen im Dresdner Zwingerhof.

Die Ausgrabungen im Dresdner Zwinger beginnen im Perron neben der Prozellansammlung an der Bogengalerie J.
Die Ausgrabungen im Dresdner Zwinger beginnen im Perron neben der Prozellansammlung an der Bogengalerie J. 
© Landesamt für Archäologie Sachsen

Umfangreiche Untersuchungen laufen bis zum Frühjahr 2022.

Im Rahmen der Sanierung des Dresdner Zwingerinnenhofs unter Leitung der Niederlassung Dresden I des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) werden umfangreiche archäologische Forschungen notwendig. Das Landesamt für Archäologie Sachsen wird dabei in Abstimmung mit dem SIB eine Gesamtfläche von annähernd 1,3 Hektar untersuchen. Das betrifft im ersten Abschnitt etwa ein Viertel der Innenfläche. Die Arbeiten im Zwinger werden abschnittsweise ausgeführt, damit die Zugänge zu den anliegenden Museen aufrechterhalten werden und das Betreten des Zwingers für Besucher auch während der Bauphase gewährleistet ist.

Die archäologischen Arbeiten dauern voraussichtlich bis zum Frühjahr 2022 und werden unter der Leitung eines Bauhistorikers und eines Archäologen mit bis zu sechs Mitarbeiter durchgeführt. Es wird angestrebt, die Gesamtsanierung des Zwingerinnenhofes bis Ende 2023 abzuschließen. Die geplanten Gesamtkosten liegen bei etwa 10 Millionen Euro. Die Baumaßnahme wird finanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.

Unterhalb des Perrons zeigen sich bereits Mauerzüge verschiedener Epochen, die u.a. zum Schießhaus oder der Alten Zwingergrotte gehören können.  © Landesamt für Archäologie Sachsen

Der Dresdner Zwinger ist nicht nur wegen seiner Gebäude und Museen international berühmt. Er ist zugleich auch ein bedeutendes archäologisches Denkmal. Daher hat das Landesamt für Archäologie Sachsen dort im Vorfeld von Baumaßnahmen wiederholt archäologische Grabungen vorgenommen und dabei immer wieder neue Erkenntnisse zur ehemaligen Dresdner Stadtbefestigung, zur Gebäudenutzung und zur wechselvollen Gestaltung des Innenhofes gewonnen.

Hintergrund

Ziel der Baumaßnahme ist die denkmalgerechte Sanierung der Zwingerhofanlage in Abstimmung mit den Denkmalbehörden und den nutzenden Einrichtungen. Der Zwingerhof wird unter denkmalpflegerischen Aspekten als Gartenraum betrachtet. Hier ist die Verwendung von wassergebundenen Wegedecken als Befestigung von Wegeflächen prägend und wird auch mit der Sanierung des Zwingerhofes beibehalten werden. Der derzeit vorhandene, zertretene rote Belag wird durch einen hellen, wassergebundenen Belag ersetzt, welcher deutlich weniger Staub bildet und das Regenwasser besser versickern lässt. Auf den Hauptwegen werden Platten aus Sandstein verlegt.

Die Sanierung des Zwingerhofes umfasst hauptsächlich folgende Leistungen:

  • die Sanierung und Erneuerung des Mediennetzes (Entwässerung, Bewässerung, Elektronik, Datennetz)
  • die Schaffung von Anschlusspunkten für die Veranstaltungsnutzung im Zwinger
  • die Erneuerung der befestigten Oberflächen (wassergebundene Wegedecke) und Anlage von mit Sandstein befestigten Wegeflächen
  • die Erneuerung der Beleuchtung und Schaffung einer dezenten Anstrahlung der Zwingerhoffassaden
  • die Sanierung von Nebenbauwerken wie der Perrons und der statischen Sicherung eines Kollektorganges
  • die Abdichtung zweier Brunnenbecken
  • die Erneuerung und Höhenanpassung der Rasenspiegel
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