Aufmerksamer Bauherr entdeckt Gefäßdepot
Zufallsfund beim Zaunbau
Dem scharfen Auge eines Bauherrn in Zaußwitz (Kr. Nordsachsen) ist die Meldung eines spektakulären Fundes zu verdanken. Beim Ausheben eines Pfostenlochs für einen Gartenzaun stieß der Hausbesitzer in etwa 50 cm Tiefe auf Keramikfragmente, die ihm verdächtig vorkamen. Über einige »Zwischenstationen« meldete er die Entdeckung dem Landesamt für Archäologie, dessen Spezialisten den Fundort in Augenschein nahmen. Sie erweiterten das Pfostenloch und stießen auf eine Grube voller Keramikscherben und kompletter Gefäße. Die Stücke stammen aus der Zeit um 1100 n. Chr. und weisen zum Teil Bodenmarken auf, die wohl auf einzelne Töpferwerkstätten schließen lassen. Neben Keramik fanden sich in der Grube auch Eisenfragmente, deren Funktion noch nicht geklärt ist. Bereits im Jahr 1935 war aus dem Ort der Fund eines »hochmittelalterlichen« Gefäßes vermeldet worden. Die nun durch den umsichtigen Bauherrn bekannt gewordenen Gefäße erlauben eine genauere Datierung, die deutlich vor der bisher angenommenen Existenz eines Herrensitzes in Zaußwitz im späten 13. Jahrhundert liegt.
Dr. Wolfgang Ender
Referatsleiter Nordwestsachsen, Gebietsreferent Kreis Nordsachsen (Altkreis Torgau-Oschatz)
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