Archäologische Ausgrabungen beginnen auf dem Obertorplatz in Dippoldiswalde
Einzigartig gut erhaltene Bergbauspuren des hohen Mittelalters wurden in Dippoldiswalde entdeckt.
Im Oktober 2008 wurde dem LfA durch das Sächsische Oberbergamt Freiberg der Fund von hochmittelalterlichen Bergbauspuren im Bereich des Obertorplatzes in Dippoldiswalde gemeldet.
Dort wurden im Rahmen von Sicherungs- und Sanierungsarbeiten bislang unbekannter bergbaulicher Hohlräume durch das Sächsische Oberbergamt Schachtanlagen angetroffen, die aufgrund der Anlageform sowie der in den Schächten verbauten Hölzer und Keramikfunde in die Mitte des 13. Jahrhunderts datiert werden können.
Die dendrochronologische Auswertung der Jahresringe der Hölzer ergab sogar ein noch früheres Datum um 1225.
Erstmals sind hier für den sächsischen Raum mittelalterliche Bergbauspuren in einem Ausmaß und Erhaltungszustand zutage getreten, wie sie bislang archäologisch noch nicht dokumentiert wurden.
Es steht zu vermuten, dass die zu den mittelalterlichen Schachtanlagen gehörende Bergarbeiter- und Handwerkersiedlung sich in unmittelbarer Nähe im Bereich des Obertorplatzes befunden haben dürfte.
In einem ersten Schritt wird deshalb ein Grabungstechniker des Landesamtes für Archäologie mit freundlicher Unterstützung von Mitarbeitern des Bauhofes der Stadt Dippoldiswalde ab dieser Woche archäologische Sondierungsarbeiten durchführen, die genaueren Aufschluss über Vorhandensein, Lage und Dauer dieser Siedlung geben soll. Die Grabungen sollen bis in den August dauern.
Dr. Christiane Hemker
Referatsleiterin Südwestsachsen: Landkreise Erzgebirgskreis (Altkreise Annaberg, Aue-Schwarzenberg, Mittlerer Erzgebirgskreis, Stollberg), Mittelsachsen (Altkreis Freiberg), Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (Altkreis Weißeritzkreis); Montanarchäologie
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