03.07.2019

Ausgrabungen am Riesaer Rathausplatz abgeschlossen

Beim letzten Pressetermin präsentierten der Grabungsleiter Volkhard Hirsekorn und die Gebietsreferentin Margit Georgi eine Keramikschüssel. 
© Landesamt für Archäologie

Ende Juni konnten die archäologischen Untersuchungen auf dem Marktplatz in Riesa abgeschlossen werden. Die Ausgrabungen waren notwendig, weil die Stadt den zentralen Platz umbauen lässt. In den Gräben für die zukünftigen Versorgungsleitungen entdeckte man 180 Erdbestattungen und 14 aus Ziegelsteinen errichtete Grüfte. Die teilweise in vier Schichten übereinander angelegten Grablegen gehören zum Friedhof der unmittelbar an den Platz grenzenden Klosterkirche.
Die ältesten Bestattungen datieren in das 12.Jahrhundert und die jüngsten vermutlich in das beginnende 19. Jahrhundert. Die Gräber waren fast regelhaft beigabenlos. Lediglich auf zwei Ziegelsteingrüften standen über den Füßen der Verstorbenen zwei kleine, glasierte Keramikschalen. Diese nutzte man wahrscheinlich bei der letzten Totenwäsche und legte sie dann den Verstorbenen mit in das Grab. Eine mit einer Totenkrone ausgestattete Bestattung verblieb im Boden, da eine Gefährdung ausgeschlossen werden konnte.
Die durch die Baumaßnahmen gefährdeten Gebeine wurden geborgen und nach Dresden in das Landesamt für Archäologie Sachsen gebracht. Dort werden sie von einer forensischen Archäologin untersucht und möglicherweise erfahren wir dadurch ein wenig mehr über Alter, Geschlecht, Lebensweise, Krankheiten und Todesursachen der ehemaligen Riesaer.

 

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