Eythra: eine jungsteinzeitliche Siedlung.
»Eythra, Lkr. Leipziger Land: eine linien- und stichbandkeramische Siedlung und ihre Schlüsselfunktion zum Verständnis der frühneolithischen Entwicklung in Mitteldeutschland.«
Bei Ausgrabungen im Vorfeld des Braunkohlenabbaus im Tagebau Zwenkau wurde zwischen 1993 und 2000 im Bereich der Ortschaft Eythra, Lkr. Leipzig, der Ausschnitt einer Besiedlungsfläche der Linien- und Stichbandkeramik (etwa 5300 - 4500 v. Chr.) auf einem Areal von ca. 30 ha aufgedeckt.
Ende 2016 nach sechs Jahren Förderung durch die DFG und nach sieben Arbeitsjahren konnte ein erster Band mit den zusammenfassenden Ergebnissen dieses Kooperationsprojektes zwischen dem Landesamt für Archäologie Sachsen in Dresden und der Professur für Ur- und Frühgeschichte der Universität Leipzig in der Reihe Leipziger Forschungen, Nr. 9 vorgelegt werden:
Harald Stäuble / Ulrich Veit (Hrsg.), Der bandkeramische Siedlungsplatz Eythra in Sachsen. Studien zur Chronologie und Siedlungsentwicklung. Leipziger Forschungen zur Ur- und Frühgeschichtlichen Archäologie 9. Leipzig: Professur für Ur- und Frühgeschichte 2016 (171 S. mit zahlreichen tw. farb. Abb., Planbeilage).
Das Buch ist zum Preis von 24,90 € über ufg@uni-leipzig.de zu beziehen.
Die detaillierten Auswertungsergebnisse der Funde und Befunde dieses großflächig ausgegrabenen Fundplatzausschnittes der Linien- und Stichbandkeramik werden zusammen mit dem entsprechenden Katalog und ausführlichen Abbildungen im Rahmen der Veröffentlichungen des Landesamtes für Archäologie in den kommenden Jahren schrittweise erscheinen.
Der Band dokumentiert Ergebnisse des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts zur frühneolithischen Besiedlung des Leipziger Raums. Ausgangspunkt dafür waren großflächige Grabungen, die das Landesamt für Archäologie Sachsen in den 1990er Jahren im Bereich der Gemarkungen Eythra und Zitzschen durchgeführt hat. Auf dem rund 30 Hektar großen Grabungsareal am Ufer der Weißen Elster konnten u.a. rund 300 bandkeramische Hausgrundrisse, zwei Grabenwerke sowie zwei linienbandkeramische Brunnen ergraben werden. Aus den über 9.000 dokumentierten bandkeramischen Befunden stammen u.a. mehr als 120.000 Scherben. Der vorliegende Band präsentiert erstmals auf breiter Basis die Ergebnisse der Arbeitsgruppe Eythra, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die lokale Siedlungsweise und Siedlungsentwicklung auf der Grundlage dieses umfangreichen Quellenbestands zu rekonstruieren.