Fragiles Erbe / Kruche dziedzictwo
Information zum Interreg-Projekt "Fragiles Erbe/Kruche dziedzictwo"
Die Folgen des Klimawandels sind vielfältig: Sintflutartige Regenfälle und Überschwemmungen, sowie andauernde Dürreperioden und Waldbrände begünstigen Erosionserscheinungen und verursachen schwerwiegende Schäden auch in tieferen Bodenschichten. Sinkende Grundwasserpegel beschleunigen die Zersetzung der im Boden erhaltenen Holzstrukturen und Kulturschichten. Die Beschaffenheit der Böden und deren Beeinflussung wirken sich unmittelbar auf die Erhaltungszustände archäologischer Stätten aus. Mit dem drohenden Klimawandel geht der Ausbau der Infrastruktur zur Erzeugung von erneuerbaren Energien einher.
Diese Maßnahmen stellen einen direkten Eingriff auf die landwirtschaftlichen Flächen und Wälder in die Kulturlandschaft Oberlausitz/ Łużyce Górne dar, die gegenwärtig 80% des bekannten archäologischen Erbes erfassen. Angesichts der unausweichlichen Bedrohung des archäologischen Erbes ist es dringend notwendig, nicht nur den passiven Schutz gemäß dem Europäischen Übereinkommen zum Schutz des archäologischen Erbes fortzusetzen, sondern Strategien zum Umgang mit der neuen Situation zu entwickeln. Zu diesem Zweck werden fachübergreifende Untersuchungen an ausgewählten Bodendenkmalen zur Erfassung des derzeitigen Zustands und Gefährdung der Denkmallandschaft Oberlausitz/ Łużyce Górne vorgenommen.
Die Ergebnisse bilden die Grundlage für einen Katalog mit Empfehlungen und Maßnahmen, sowie Anpassungs- und Rettungsstrategien im Umgang mit Bodendenkmalen. Berücksichtigt wird dabei auch der Anpassungsdruck von Betroffenen in der Land- und Forstwirtschaft, sowie der Ausbau der erneuerbaren Energien. Diese umfassende Herangehensweise an die Problematik wird eine neue Sichtweise auf die Erhaltung des archäologischen Erbes unter Berücksichtigung der Anpassungsprozesse an den Klimawandel im Fördergebiet des INTERREG-Programms Polen - Sachsen darstellen.
Die Kooperation der polnischen und deutschen Projektpartner ist ein gutes Beispiel für eine gemeinsame Forschungstätigkeit in benachbarten Regionen, die mit ähnlichen ökologischen und kulturellen Merkmalen auf die Herausforderung des Klimawandels reagieren will. Die Umsetzung des Projekts wird von zahlreichen grenzüberschreitenden Veranstaltungen begleitet, um ein Bewusstsein für das Problem der Gefährdung des archäologischen Erbes zu schaffen und um Möglichkeiten zu entwickeln dem entgegenzuwirken. Ein reger Austausch wird neben den zuständigen Behörden auch mit allen Betroffenen im Fördergebiet angestrebt.
Folgende Kernfragen gilt es zu klären:
- Wie wirken sich die Klimaveränderungen und die damit verbundenen anthropogenen Aktivitäten regional und überregional auf die noch vorhandene archäologische Substanz aus?
- Welche archäologischen Denkmallandschaften sind bereits durch welche Faktoren stark geschädigt oder bedroht, welche weniger?
- Wie können sich angesichts dieser Ergebnisse Priorisierungen beim Zusammenspiel von Klimaschutz und Denkmalschutz auswirken?
Projektnummer:
INTERREG Polen-Sachsen 2021 – 2027
PLSN.01.01-IP.01-0003/24
Förderhöhe: 1,8 Mio. Euro
von der Europäischen Union aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung im Rahmen des Kooperationsprogramms Interreg Polen-Sachsen 2021-2027
Priorität: 1. Ein nachhaltiger Grenzraum – Prävention und Anpassung an den Klimawandel
Spezifisches Ziel: 1.1 Förderung der Anpassung an den Klimawandel, der Katastrophenprävention und der Katastrophenresilienz unter Berücksichtigung von ökosystembasierten Ansätzen
Projektlaufzeit: Oktober 2024 bis September 2027
Partnerinstitutionen:
1. Leadpartner - Sächsisches Landesamt für Archäologie (https://www.lfa.sachsen.de/), Dresden, Deutschland
2. Partner - Uniwersytet Przyrodniczy we Wrocławiu (https://www.upwr.edu.pl/), Breslau, Polen
Projektbüro
Herr Florian Jordan - Ansprechpartner für Öffentlichkeitsarbeit
Besucheradresse:Fabrikstraße 50
02625 Bautzen
E-Mail: Florian.Jordan@lfa.sachsen.de