Dokumentations- und Informationssystem Archäologie
Das Dokumentations- und Informationssystem Archäologie (DIA) dient dazu, archäologische Informationen aus dem gesamten Gebiet des Freistaates Sachsen aufzubewahren und zugänglich zu machen. Damit bildet es eine universelle Basis für die Bodendenkmalpflege und für wissenschaftliche Auswertungen.
Die Informationen stehen vor allem den Gebietsreferenten des Landesamtes für Archäologie Sachsen zur Verfügung, aber auch Denkmalschutzbehörden, Planungsträger, wissenschaftliche Einrichtungen und viele andere nutzen unsere Daten.
Das DIA beinhaltet Informationen zu folgenden Kategorien:
- Archäologische Untersuchungsflächen bezeichnen ergebnisneutral die Bereiche, in denen archäologische Untersuchungen stattgefunden haben.
- Archäologische Sites bezeichnen Bereiche, die archäologisches Wissen erbracht haben, dies können Fundstellen, Grabungsstellen oder auch Negativstellen sein.
- Archäologische Denkmalflächen bezeichnen die vermutete Ausdehnung von vor Ort erhaltenen archäologischen Sachzeugen. Sie repräsentieren den gesetzlichen Schutz bekannter Fundstellen.
Als Geobasis kommen vor allem die Daten der Landesvermessung in Frage (meist die TK25 oder die Ortholuftbilder), aber auch die thematischen Karten des LfULG sind dafür interessant.
Die Kombination aus Geodaten und Sachdaten bildet eine ideale Grundlage für die verschiedensten Recherchen. So lassen sich problemlos thematische Karten erstellen, beispielsweise mit Fundstellen aus-gewählter Epochen oder mit den Orten archäologischer Aktivitäten eines bestimmten Jahres. Ebenso findet man natürlich Informationen zu regionalen Fundstellen, beispielsweise innerhalb eines bestimmten Abstandes zu einer geplanten Straße. So können u.a. für Flächennutzungspläne schnell Unterlagen erstellt werden, einerseits als herkömmliche Karte, andererseits aber auch als digitale Geodaten zum Versand per E-Mail.
Anhand von Geländemodellen können auch dreidimensionale Darstellungen erstellt werden. Mit hochauflösenden Airborne-LaserScans werden so z.B. oberirdisch sichtbar erhaltene archäologische Denkmale dokumentiert und dabei sogar bisher unbekannte Objekte (z.B. Hügelgräber) entdeckt.
Hinweis zu archäologischen Denkmalen
Archäologische Denkmale stehen unter dem Schutz des Sächsischen Denkmalschutzgesetzes. Sie sind überall in Sachsen auch außerhalb der bekannten und in den Geodaten verzeichneten Denkmalflächen in erheblichem Umfang zu erwarten. Bei Baumaßnahmen muss in jedem Fall eine denkmalschutzrechtliche Stellungnahme zu den archäologischen Belangen eingeholt werden!
Aufgrund der Sensibilität archäologischer Informationen wird für den Zugang ein berechtigtes Interesse vorausgesetzt. Geodaten archäologischer Denkmale können im Rahmen denkmalschutzrechtlicher Auskünfte und Stellungnahmen bereitgestellt werden, wenn der Nutzungszweck Schutz und Pflege archäologischer Kulturdenkmale unterstützt und öffentliche Belange oder schutzwürdige Interessen nicht entgegenstehen.
Die Daten werden vom Landesamt für Archäologie Sachsen auf Anforderung bereitgestellt. Dazu werden Angaben zur betroffenen Gemarkung (alternativ zur Gemeinde), zu den Nutzern, zum Nutzungszweck und zum Vorhabengebiet benötigt. Der Versand erfolgt per E-Mail. Die Nutzung der Geodaten setzt die Akzeptanz einer Nutzungsvereinbarung voraus, durch die eine Zweckentfremdung ausgeschlossen wird.
Ansprechpartner ist das Landesamt für Archäologie Sachsen
Post: Zur Wetterwarte 7, 01109 Dresden
E-Mail: poststelle(at)lfa.sachsen.de
Dr. Reiner Göldner
Referent Geografisches Informationssystem - GIS
Telefon: 0351 8926-803
Telefax: 0351 8926-999
E-Mail: Reiner.Goeldner@lfa.sachsen.de