3D Fund-Dokumentation
Softwaregestützte 3D-Dokumentation archäologischer Fundobjekte
Bereits seit Mitte 2004 erfasst das Landesamt für Archäologie Sachsen, die zur Grabungsdokumentation notwendigen Daten, mit Hilfe eines Laserscanners RIEGL LMS Z-420i. Die erreichten Ergebnisse übertreffen bei Weitem die Erwartungen und führen zur Erkenntnis, modernste Technologien, wie die des Laserscannings, auch in anderen Arbeitsbereichen wie der Funddokumentation einzuführen. Daher kommt seit Mitte 2005 im Landesamt das Laserscannersystem VI-910 der Firma Konica Minolta zur Aufnahme von Fundobjekten zum Einsatz.
Rund 750.000 Objekte werden pro Jahr allein in Sachsen während archäologischer Ausgrabungen geborgen. Vornehmlich ausgewählte Fundobjekte mit großer wissenschaftlichen Aussagekraft bzw. hohen ästhetischen Wert werden in die Funddokumentation aufgenommen. Grundlage dieser Dokumentationen sind die bis heute üblicherweise nach festen Konventionen von Hand angefertigten Zeichnungen und Fotos archäologischer Objekte. Diese »klassischen« Produkte der 2D-Dokumentation bilden die Basis für wissenschaftliche Klassifikationen und Publikationen. Jedoch ist das manuelle Zeichnen archäologischer Fundobjekte sehr arbeits- und zeitaufwendig. Außerdem unterliegt es subjektiven Faktoren der Aufnahme und Wiedergabe von Merkmalen wie Verzierungen.
Zukünftig sollen, um zudem die große Anzahl an Fundobjekten zu bewältigen, publikationsreife Abbildungen softwaregestützt hergestellt werden.
Zur Erfassung der Objekte wird ein Laserscanner KONICA MINOLTA VI-910 genutzt. Im speziell hierfür eingerichteten 3D-Labor des Landesamtes für Archäologie Sachsen können optimale Bedingungen zur Ausleuchtung der Gefäße realisiert werden, da nicht nur die Gewinnung der Geometrie, sondern auch die Farbinformationen des Objektes für weitere Analysen und Interpretationen notwendig sind.
In Kooperation mit der Technischen Universität Chemnitz, Professur Graphische Datenverarbeitung und Visualisierung, werden für die speziellen Anforderungen an die archäologische Funddokumentation, die Softwareprodukte TroveSketch und Vessel Reconstructor entwickelt. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit wird an der Weiterentwicklung dieser Produkte permanent gearbeitet.
Die generierten Informationen und vielfältigen Abbildungen können in naher Zukunft für Publikationen verwendet werden. Zudem ergeben sich erweiterte Präsentationsmöglichkeiten der Fundobjekte, wie eine internetbasierende Visualisierung der 3D-Modelle, die für jedermann zur Verfügung stehen.
Der Arbeitsablauf gestaltet sich für die Mehrzahl an Gefäßen gleich.
Datenerfassung
Datenaufbereitung
Einzelne Ergebnisse des bearbeiteten Doppelkonus
Dipl.-Ing. (FH) Thomas Reuter
Telefon: 0351 8926-807
Telefax: 0351 8926-999
E-Mail: Thomas.Reuter@lfa.sachsen.de