15.11.2007

Schlossberg von Mutzschen, Muldentalkreis

Zeichnung des N-W Profils des vermutlich frühbronzezeitlichen Grabens auf dem Mutzschener Schlossberg. 
© Landesamt für Archäologie

Im Bereich des Schlossberges von Mutzschen wurde im Jahr 1972 eine Klärgrube von über vier Metern Tiefe ausgehoben. Unter den mittelalterlichen Verfüllschichten und einigen Mauern wurde dabei eine ältere Struktur entdeckt, die von Klaus Simon in die frühe Bronzezeit eingeordnet wird

Um zu klären, ob es sich bei dem 1972 nur angeschnittenen Befund tatsächlich um einen Graben aus der frühen Bronzezeit handelt, und somit eine Besiedlung des Schlossberges von Mutzschen zu dieser Zeit stattgefunden hat, wurde im September und Oktober 2007 in Kooperation mit dem Landesamt für Archäologie Sachsen ein 10 m x 2 m großer Grabungsschnitt geöffnet.
Dabei konnte der 1972 nur angeschnittene Graben nun auf seiner gesamten Breite von ca. 5 m und mit einer Tiefe von ca. 1,50 m erfasst werden.
Er wurde im unteren Bereich in das anstehende Gestein eingetieft und in mehreren Schichten verfüllt, die zum Teil größeren Mengen an Tierknochen und Keramik enthalten.

Erst die Auswertung dieses Materials wird eine Interpretation des Befundes und eine genaue Datierung ermöglichen. Nach einer ersten Durchsicht der Keramik scheint sich aber die Datierung in die frühe Bronzezeit zu bestätigen, so dass man in Mutzschen einen Beleg für eine grabenartige Struktur in einer exponiert gelegenen Siedlung der frühen Bronzezeit in Mitteldeutschland fassen kann.

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