Ausgrabungen in der Buchenwalder Strasse in Rackwitz, Landkreis Delitzsch
Bei Ausbauarbeiten der Buchenwalder Strasse in Rackwitz stießen Archäologen des Landesamtes auf Spuren jungsteinzeitlicher Siedlungsgeschichte in Sachsen. Es handelt sich dabei wahrscheinlich um die südliche Peripherie einer bereits 1999 im Zuge von Straßenbauarbeiten entdeckten Siedlung.
Die auf der etwa 1500 qm großen Grabungsfläche entdeckten Scherben sind Funde der Linienbandkeramik, der ältesten seßhaften Kultur Mitteleuropas. Die Linienbandkeramische Kultur verdankt ihren Namen der Verzierung von Tongefäßen durch spiralbogenförmige Bandmuster, die in die Keramik eingeritzt wurden. Gegebenenfalls konnten die Motive durch das Verstreichen mit weißer Paste - wahrscheinlich ein Kalkgemisch - farbig hervorgehoben werden. Auf der jetzigen Grabungsfläche wurden zwar keine Hausgrundrisse entdeckt, die Wohnbauten lagen jedoch offensichtlich nördlich der Fundstelle, auf dem Gebiet des bereits bekannten Teils der Siedlung.
Weitere linienbandkeramische Siedlungen sind auf dem Gelände des Flughafens Leipzig, des BMW-Werks Leipzig-Plaußig, in Zschernitz oder im Braunkohletagebau Zwenkau bekannt.
Dr. Harald Stäuble
Referatsleiter Braunkohle und lineare Bauvorhaben. Zugl. Gebietsreferent Kreis Leipzig (Altkreis Leipziger Land), Stadt Leipzig (ohne Stadtkern)
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