Heuersdorf, Kr. Leipziger Land
Heuersdorf ist dem Braunkohlenabbau „Vereinigtes Schleenhain“ im Südraum Leipzig im Jahre 2011/2012 komplett gewichen. Es teilte das Schicksal mit der Nachbargemeinde Breunsdorf, die bereits Mitte der 90er Jahre vom Erdboden verschwand.
Wie Breunsdorf wurde auch Heuersdorf eingehend archäologisch und bauhistorisch untersucht, ehe es dem Abriss anheim fiel. Das Grabungsprojekt begann im Juli 2006.
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Die umfangreichen Grabungsarbeiten werden aus Projektfördermitteln der Stiftung »Pro Archaeologia Saxoniae« der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft mbH MIBRAG bestritten. Bereits im Jahr 2008 hatte die MIBRAG die Emmaus Kirche aus der nördlichen Ortslage Heuersdorfs nach Borna versetzen lassen.
Die Grabungen fanden in den Ortslagen Großhermsdorf und Heuersdorf statt. Hier wurden u. a. das ehemalige Rittergut, der Friedhof sowie die Taborkirche eingehend erforscht. Die Dörfer sind Gründungen aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts.
Gegenwärtig erfolgen noch Grabungen auf den angrenzenden landwirtschaftlich genutzten Flächen, die voraussichtlich in 2013 zum Abschluss gebracht werden.
Literaturvorschläge:
A. Scholz, Siedlungsentwicklung und Baugeschichte bäuerlicher Gehöfte (Breunsdorf 1) Veröffentlichungen des Landesamtes für Archäologie mit Landesmuseum für Vorgeschichte, Band 27. 273 S., mit zahlr. Abb. und einem Einleger (Stuttgart 1998)
- ISBN 978-3-910008-34-2 / € 30,-
J. Oexle (Hrsg.), Kirche und Friedhof von Breunsdorf – Beiträge zu Sakralarchitektur und Totenbrauchtum in einer ländlichen Siedlung südlich von Leipzig (Breunsdorf 2)
Veröffentlichungen des Landesamtes für Archäologie mit Landesmuseum für Vorgeschichte,
Band 35. 328 S., mit zahlr. Abb. und einem Einleger (Dresden 2002)
- ISBN 978-3-910008-46-5 / € 46,-
Dr. Harald Stäuble
Referatsleiter Braunkohle und lineare Bauvorhaben. Zugl. Gebietsreferent Kreis Leipzig (Altkreis Leipziger Land), Stadt Leipzig (ohne Stadtkern)
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